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In
VILLENPOSTILLE
Ausgabe 11
(Februar 2010)
Stephan Eisel
Festspielhaus - Chance vertan ?
Die Bonner Dax-Unternehmen wollen aus privaten Mitteln für 75-100 Mio. € ein neues Festspielhaus Beethoven bauen, ohne daß dies den Steuerzahler einen Cent kostet.
Für den Betrieb hat der Bundestag 2007 als „national bedeutsame Kulturinvestitionen" 39 Mio. € für eine „Stiftung Festspielhaus Beethoven" beschlossen. Dafür liegen auch Finanzierungszusagen des Landes, der Rhein-Sieg-Kreis und der Sparkasse vor.
Nur unsere Entscheidung in Bonn steht noch aus. Dabei wären wir die größten Nutznießer dieses nationalen Projektes:
Unser Beethoven-Orchester und das Beethovenfest fänden ihre Heimat im neuen Festspielhaus, ohne daß dadurch zusätzliche Kosten für den städtischen Haushalt entstehen. Mit dem Festspielhaus würde sogar ein großes Risiko für den städtischen Haushalt wegfallen. Die alte Beethovenhalle kostet uns nämlich 1,5 - 2 Mio. € an jährlichen Betriebskosten und absehbaren Grundsanierungskosten von mindestens 20 Mio. €. Wenn wir diesen Betrag in die
Stiftung Festspielhaus einbringen, hätten wir alle Vorteile eines neuen Festspielhauses, ohne die dauerhaften Belastungen der alten Halle.
Manche wollen einen anderen Standort für das neue Festspielhaus als das Areal der heutigen Beethovenhalle. Aber nur dieser Standort erfüllt die drei wesentlichen Voraussetzungen: Das Grundstück gehört der Stadt, ist groß genug und prominent am Rhein gelegen. Und wofür brauchen wir die alte Beethovenhalle, wenn alle Konzerte im neuen Festspielhaus stattfinden werden ?
Wir werden uns entscheiden müssen: Nehmen wir das Bundesangebot an, uns als Beethovenstadt so zu positionieren wie zum Beispiel Salzburg mit Mozart - oder lassen wir die Chance verstreichen. Im Rest der Republik würde das niemand verstehen.