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Beethovcen-Festspielhaus: Ende der Eiszeit
In einem offenbar gut informierten Artikel berichtet die Bonner Rundschau heute, dass der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Freitag zur Eröffnung des Internationalen Beethovenfestes den Anstoß geben will, das geplante Beethoven-Festspielhauses in Bonn doch zu verwirklichen. Er hatte das von den Bonner Dax-Unternehmen Post, Postbank und Telekom sowie von Bund und Land finanzierte Projekt im April 2010 "auf Eis" gelegt.
Der ehemalige Bonner Bundestagsabgeordnete Stephan Eisel, bis 2009 im Kulturausschuss Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion für das Vorhaben, begrüßte den Vorstoß des Bonner Oberbürgermeisters:
"Die Dax-Unternehmen sowie Bund und Land wollen 140 Millionen Euro investieren, damit Beethoven zum 250. Geburtstag im Jahr 2020 in seiner Geburtsstadt endlich einen angemessenen Konzertsaal bekommt. Es wäre einfach dumm, wenn wir in der Beethovenstadt Bonn diese Chance nicht nutzen würden. Es ist gut, wenn der Oberbürgermeister das jetzt auch so sieht und die von ihm vor 15 Monaten für das Festspielhaus verhängte "Eiszeit" beenden will. Ich unterstütze das ausdrücklich, denn uns läuft die Zeit davon."
Bisher sollte Beethoven-Festspielhaus die alte Bonner Beethovenhalle ersetzen. Aus einem Architekturwettbewerb waren vielfach gelobte Entwürfe von Zaha Hadid und Hermann&Valentiny als Sieger hervorgegangen. Zur Standortfrage sagte Eisel: "Von den drei Standorten, die der Oberbürgermeister zur Debatte stellt, halte ich die Variante "Festspielhaus statt Oper" für völlig falsch. Zur Beethovenstadt Bonn gehören unverzichtbar auch Oper und Schauspiel. Man darf nicht ein Kulturprojekt gegen das andere ausspielen."
Demgegenüber sei es bemerkenswert, dass die Stadtverwaltung nach dem Pressebericht jetzt bei der alten Beethovenhalle offenbar von einem Sanierungsbedarf von 30 bis 35 Mio Euro ausgeht. Bisher war von 20 Mio Euro die Rede gewesen. Eisel dazu: "Diese enorme Belastung für die Stadtkasse würde wegfallen, wenn das neue Festspielhaus, die alte Halle ersetzen würde. Der ebenfalls mögliche Standort in der Rheinaue hätte diesen Vorteil der Kostenersparnis nicht." Man solle jetzt die Vor- und Nachteile der Varianten offen, aber ergebnisorientiert diskutieren. Letztlich ist nach Eisels Meinung die Standortentscheidung zweitrangig und das Vorhaben des Festspielhauses dürfe daran nicht scheitern: "Bonn würde sich sonst als Beethovenstadt lächerlich machen.