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WIE STEHTS BEIM BEETHOVEN FESTSPIELHAUS

21. Februar 2013
fragen sich viele Bonner, denn schon länger war nichts mehr zu hören. Aber ohne öffentliche Begleitmusik arbeiten viele Bürger weiter nachdrücklich an dem Projekt. Der 250. Geburtstag von Beethoven rückt näher und die Geburtsstadt des großen Komponisten darf sich dabei nicht vor aller Welt blamieren. Deshalb bleibt der privat finanzierte Bau des Beethoven-Festspielhauses von höchster Priorität. Außerdem stehen für Bau und Betrieb ca. 100 Mio Euro zur Verfügung, die Bonn nicht leichtfertig verspielen darf. 
WIE STEHTS BEIM BEETHOVEN FESTSPIELHAUS

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken

 

Zum aktuellen Sachstand:

Das Beethoven-Festspielhaus in Bonn 

„...und dass, wenn nicht einmal der Anfang gemacht wird,  sich eine Dekade auf die Trägheit der anderen berufen wird.“

Robert Schumann in seinem Aufruf für ein Beethoven-Denkmal 1836

 

1. Beethovenpflege als nationale Aufgabe mit internationalen Rang 

Seit Jahrhunderten gründet die Weltgeltung Deutschlands als Kulturnation wesentlich in der klassischen Musik. Ludwig van Beethoven ist dafür als wohl bekanntester Deutscher eine zentrale Symbolfigur, weil die Musik als seine „Sprache“ auf der ganzen Welt ver­standen wird. Die „Ode an die Freude“, die 5. Sinfonie, die  „Mondscheinsonate“ oder „Für Elise“ haben weltweite Signalwirkung. Gerade in Asien und Lateinamerika, den weltweiten Wachstumsmärkten, ist Beethoven herausragender „Werbeträger“ für Deutschland. 

Dies wird zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven kulminieren, der im Jahr 2020 als globales Ereignis begangen werden wird. Das Jubiläum bietet für die Kulturnation Deutschland ebenso große Chancen wie für Beethovens Geburtsstadt Bonn. Unter ande­rem haben die weltweiten Feiern zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart 2006 das von Österreich vorbildlich genutzte kulturpolitische und wirtschaftliche Poten­tial eines solches Jubiläums offenbart. 

Vor diesem Hintergrund und im Blick auf Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 hat der Deut­sche Bundestag im November 2007 in einem Sonderprogramm zur Förderung „national bedeutsamer Kulturinvestitionen“ 39 Mio Euro für die Beethovenpflege durch ein „Beethoven-Festspielhaus“ in Bonn beschlossen. 

2. Das Beethoven-Festspielhaus Bonn 

Ein solches Festspielhaus ist nötig, weil Bonn über keinen seiner Bedeutung und Ver­pflichtung als Beethovenstadt angemessenen Konzertsaal verfügt. Die 1959 gebaute „Beethovenhalle“ ist als Bauwerk in die Jahre gekommen. Ihr Sanierungsbedarf wird auf mindestens 30 Mio Euro geschätzt. Vor allem aber wird die alte Mehrzweckhalle den heutigen Erwartungen von Künstlern und Publikum in keiner Weise gerecht. Auch der Bonner Stadtrat hat sich deshalb die Forderung nach einem Beethoven-Festspielhaus mit der breiten Mehrheit von CDU, SPD, FDP und Bürgerbund zu eigen gemacht. 

Da eine kommunale Einrichtung mit der nationalen und internationalen Dimension der Beethovenpflege überfordert wäre, hat der Deutsche Bundestag die Bundesmittel an eine nationale „Stiftung Festspielhaus Beethoven“ gebunden, an der sich das Land Nordrhein-Westfalen und die „betroffenen Kommunen“ „angemessen“ beteiligen müs­sen. Diese nationale Stiftung soll das Festspielhaus betreiben. 

Außerdem muss nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages der Bau des Festspiel­hauses privat finanziert werden. 

Die globale Bedeutung Beethovens hat den Weltkonzern Deutsche Post/DHL mit sei­nem Unternehmenssitz in Bonn dazu bewogen, den Hauptteil der Finanzierung des Baus eines Beethoven-Festspielhauses mit 30 Millionen Euro zuzusagen. Ursprünglich wollten sich auch die Deutsche Telekom als weiteres in Bonn ansässiges globales Unterneh­men sowie die Postbank an der Finanzierung des Baus beteiligen. 

Obwohl die Finanzierung des Baus des Festspielhauses ein­schließlich des Risikos der Baukostensteigerung damit vollständig gesichert war, hat die Stadtspitze das Vorhaben durch demonstrative Unlust gefährdet und der Oberbürgermeister im Frühjahr 2010 ohne Abstimmung mit dem Rat das Festspielhaus sogar „auf Eis“ ge­legt. Das hat viele Sponsoren verärgert. Vor allem die Telekom schwenkte von der Unterstüt­zung für den Bau auf das Angebot eines Beitrages zur Finanzierung des Betriebs um. 

Nach massivem Druck aus der Bürgerschaft nahm der Bonner Oberbürgermeister im Herbst 2011 die Arbeiten an dem Projekt wieder auf. Zuletzt am 4. September 2012 hat sich der Rat der Bundesstadt Bonn mit der übergroßen Mehrheit  von 61:18 Stimmen klar zum Beethoven-Festspielhaus bekannt. Dage­gen stimmten nur Grüne und Linke. Dieser Ratsbeschluss fordert Oberbürgermeister und Verwaltung zum Handeln auf und 

  • enthält ein ausdrückliches und eindeutiges Bekenntnis zum Beethoven-Festspielhaus,
  • bestätigt die Verantwortung der Stadt für die Bereitstellung des Grundstücks, seine Erschließung  und Umfeldgestaltung,
  • sichert dem privaten Investor beim Bebauungsplan Unterstützung zu,
  • enthält das Bekenntnis zur "angemessenen" Mitfinanzierung des Be­triebs des Festspielhauses, die die Voraussetzung für die Auszahlung der vom Bundes­tag beschlossenen 39 Mio Euro für eine Betriebsstiftung ist. 

3. Architektenwettbewerb, Standort und Baukosten 

Schon 2007 hatte die Deutsche Post/DHL zehn weltweit führende Architekturbüros zu einem in­ternationalen Architektenwettbewerb eingeladen. 2009 wurden durch eine hochkarätig besetzte Fachjury aus den zehn eingereichten Entwürfen zwei Vorschläge für ein Beethoven-Festspielhaus ausgewählt, die den hohen baulichen und akustischen  Anforderungen ge­recht werden. Die endgültige Entscheidung zwischen diesen beiden Entwürfen muss noch getroffen werden. 

Für den Entwurf der Luxemburger Büros Hermann & Valentiny spricht eine spektakulä­re Silhouette, deren Wellenmotiv sich gleichermaßen auf Beethovens Klangrausch wie auf den Rhein beziehen lässt. Durch Auffächerung des Baukörpers öffnet sich  das licht­durchflutete Innere mit Panoramasicht zum Rhein. Der Konzertsaal verspricht nach An­sicht der Experten eine hohe klangliche Perfektion.

Die in London arbeitende Zaha Hadid gehört zu den begehrtesten Architekten der Welt. Für die Auswahl ihres Entwurfs entscheidend war die spektakuläre Architektur und der Konzertsaal, der eine interessante Variation der klassischen „Shoebox“ darstellt. Die Ge­bäudeform ermöglicht ein gutes energetisches Konzept. Zahlreiche Lichtöffnungen ma­chen den „Diamant“ auch nachts zu einem funkelnden Edelstein.

Für beide Entwürfe ist auch die gesamte Innenausstattung für alle Säle, Foyers und Räu­me, bis hin zu Stuhlmodellen für die Ausschreibungsreife durchgeplant und berechnet. Dies haben im Auftrag der Deutsche Post DHL AG zwei anerkannte  Generalunternehmen (Fa. Bögl – www.max-boegl.de und Fa Züblin -  www.zueblin.de) übernommen. Beide Unternehmen kamen unabhängig voneinander zu dem Schluss, dass beide Projekte jeweils für einen Betrag von 75 – 80 Millionen Euro netto realisiert werden können. In den kalkulierten Kosten ist das gesamte Gebäude mit allen Details (Gastro­nomie, Sanitäranlagen, Bestuhlung, Fassade, Innenausbau, Abwasser, Heizung, Luft­technik, Elektro, Bühnentechnik, Akustik, etc.) enthalten.

Die Stadt Bonn hatte für den Bau des Festspielhauses ursprünglich das Gelände der Beethovenhalle vorgeschlagen. Dies wäre für die Stadt mit erheblichen finanziellen Vorteilen verbunden gewesen, weil der Unterhalt der maroden Mehrzweckhalle die Stadtkasse mit jährlich ca. 2 Mio Euro belastet und die bauliche Sanierung mit über 30 Mio Euro veranschlagt wird.  Zudem ist die Halle außerhalb des – dann in ein Festspielhaus verlagerten – Konzertbetriebs nur an etwa 30 Tagen im Jahr ausgelastet.

Obwohl der Bau des Festspielhauses an Stelle der Beethovenhalle für die Stadt also erheblich kostengünstiger gewesen wäre, hat der Stadtrat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters im Herbst 2011 beschlossen, die alte Halle zu erhalten und als Grundstück für den Bau des Festspielhauses einen Standort am Rande des Parks Rheinaue (früheres Ge­lände der Bundesgartenschau) vorgeschlagen. Das Festspielhaus wird dort eine enge Anbindung zur Museumsmeile, zur Deutschen Welle und dem dem UN-Gelände haben.

Bauherr des neuen Festspielhauses ist eine noch zu gründende privatwirtschaftliche Bauträgergesellschaft, deren Gesellschafter die wesentlichen Sponsoren sein werden. Eine Beteiligung der Stadt Bonn oder anderer öffentlicher Institutionen an dieser Gesell­schaft ist aus verschiedenen Gründen (z.B. Einschränkungen beim Ausschreibungsver­fahren) ausgeschlossen. Der Bau findet wie auch die bisherige Planung und Kalkulation ausschließlich in privatwirtschaftlicher Träger­schaft statt: 

  • Die Deutsche Post /DHL hat zugesagt, Baukosten in Höhe von 30 Mio Euro zu überneh­men.
  • Ein auf Initiative des IHK-Präsidenten Bonn/Rhein-Sieg Wolfgang Grießl Ende 2011 gegrün­deter „Festspielhaus-Förderverein“ hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von fünf Jahren im Mittelstand der Region 25 Mio Euro für den Bau des Festspielhauses zu sammeln. Im ersten Jahr sind bereits ca. 5 Mio Euro eingegangen.
  • Ausserdem haben sich im Herbst 2012 die Hoteliers der Region bereit erklärt, mit einem „Beethoventhaler“ zur Finanzierung eines in Aussicht gestellten Baukredits der ebenfalls in Bonn ansässigen Postbank beizutragen. Dafür wird im März 2013 eine genossenschaftliche Lösung vorgestellt, die u. a. auch Einzelhändlern, Gastronomen oder Gewerbetreibenden offensteht.
  • Gespräche mit weiteren privaten Finanziers sind im Gange. 

4. Konzept und Betrieb 

Das Beethoven-Festspielhaus wird keine kommunale Kultureinrichtung sein, sondern von einer Stiftung unter maßgeblicher Beteiligung von Bund und Land betrieben. Eine eigene Intendanz soll den ganzjährigen Betrieb des Beethoven-Festspielhaus verantwor­ten, der vier Säulen ruht: 

  • Das Festspielhaus als Heimat für das städtische Beethovenorchester Bonn
  • Das Festspielhaus als Heimat des Internationalen Beethovenfesti­vals
  • Das eigene Veranstaltungsprogramm der Stiftung „Festspielhaus Beethoven“ (incl. Jazz und „Weltmusik“)
  • Vermietungen für geeignete Fremdveranstaltungen 

Dazu wurden 2007 und 2008 nach intensiver Auswertung der Erfahrung vergleichbarer Häuser unabhängig voneinander Potenziale analysiert und zwei unabhängige Konzepte erarbeitet.

Fachleute gehen davon aus, dass Bonn durch sein Konzertangebot das regionale Potenti­al (eine Stunde Fahrzeit) mit bisher ca.  90.000 Konzertbesucher noch nicht vollständig ausgeschöpft hat, vor allem weil die alte Beethovenhalle kein attraktives Konzertam­biente bietet. Das nationale Besucherpotential (Konzertbesuch mit einer Übernachtung) und das internationale Potential (mehrere Konzertbesuche und Aufenthalt von ca. einer Woche) werden bisher allenfalls vom vierwöchigen Beethovenfest angesprochen.

Durch die nationale und internationale Ausstrahlung des neuen Festspielhauses ist auch bei sehr zurückhaltenden Prognosen mindestens mit 50-60.000 zusätzlichen  Konzertbe­sucher zu rechnen.  Dies würde eine Steigerung um ca. 50 % bedeuten. Nach der Fertig­stellung der Kölner Philharmonie hatte dort die Zahl der Konzertbesucher in Köln sogar um über 300 % zugenommen.

Die Betriebskonzepte gehen bei 160.000 Besuchern von 100-120 Konzerten pro Jahr aus und rechnen mit  Betriebskosten von ca. 8,8 Mio Euro.  In diesem Mittelbedarf der Betriebsstiftung für den laufenden Betrieb sind – anders als bei vielen Immobilien der öffentlichen Hand – von Anfang an Bauerhaltungsrücklagen in Höhe von 1,5 Millionen Euro/Jahr bereits eingerechnet. Außerdem ist für die Vermarktung des Festspielhauses außerhalb der vorgesehenen Festivals eine Million Euro pro Jahr vorgesehen.

Diese Ausgaben werden durch Kartenverkauf (3 Mio Euro), Erträge des vom Bund und anderen bereitgestellten Stiftungskapitals (2,8 Mio Euro) und den NRW-Zuschuss (eine Mio Euro) gedeckt. Der Rhein-Sieg-Kreis und die Sparkasse KölnBonn haben zugesagt, den Kapitalstock der Stiftung um 3 Millionen bzw. 5 Euro zu erhöhen. Weitere ca. zwei Mio Euro werden von Einnahmen aus  Sponsoring, privaten Zustiftungen, dem Beitrag der Telekom und der Stadt erwartet. Der Rat der Stadt Bonn hat ausdrücklich beschlossen, sich an den Betriebskosten „angemessen“ zu beteiligen

 5. Bonner Bürger für Beethoven

Bonn ist eine ausgesprochene Kultur- und Musikstadt. Ca. 20.000 Bürger haben sich in über 50 Kulturvereinen des „Kulturkreises Bonn“ organisiert. Mit der Kunst- und Aus­stellungshalle des Bundes und dem Haus der Geschichte sind wichtige Kulturinstitutio­nen in Bonn angesiedelt und ziehen viele Besucher an.

Besonders intensiv ist das bürgerschaftliche Engagement für die Beethovenpflege. Das Bonner Beethovenhaus wird seit 125 Jahren von einem privaten Verein getragen und zieht Jahr für Jahr über 100.000 Besucher an, davon einer hoher Anteil aus Asien. Beim jährlichen Beethovenfest werden ca. 70.000 Karten verkauft. Dazu kom­men die Interna­tional Telekom Beethoven Competition als Klavierwettbewerb, das Beethovenorchester und der Konzertbetrieb im Kammermusiksaal des Beethovenhau­ses.

Die „Bürger für Beethoven“ sind mit über 1.200 Mitgliedern einer der größten Vereine Bonns. Sie organisieren u. a. einen regelmäßigen Beethoventreff, den Nachwuchswett­bewerb Beethoven Bonnensis, einen Beethoven-Schaufenster Wettbewerb und werben für das Beethoven Festspielhaus. Das Netzwerk „Ludwig van B.“ für musikalische Jugendarbeit bietet ein Forum für hoch­begabte Nachwuchskünstler.

Der Verein der „Festspielhausfreunde“ setzt sich mit mehreren hundert Mitgliedern für das Beethoven-Festspielhaus ein. Zahlreiche prominente Bonner Persönlichkeiten vom Rektor der Uni­versität über Repräsentanten des Wirtschaftslebens bis zu den regionalen Abgeordneten aus Landtag, Bundestag und Europaparlament setzen sich öffentlich für dieses Ziel ein.

Zu den prominenten überregionalen Unterstützern des Beethoven-Festspielhauses gehö­ren u. a. Norbert Lammert, Peer Steinbrück, Wolfgang Schäuble, Hans-Dietrich Gen­scher, Guido Westerwelle. Wolfgang Clement und Jürgen Rüttgers sowie aus dem Musik­leben viele herausragende Künstler wie Kurt Masur, Kent Nagano, Sir Eliot Gardiner, Rudolf Buchbinder, Neville Mariner oder Parvo Järvi.

Beim „Festspielhaus-Förderverein“ haben sich Multiplikatoren als „Bot­schafter für das Festspielhaus“ zusammengeschlossen. Immer wieder finden Benefizkonzerte und öffentliche Aktionen für das Beethoven-Fest­spielhaus statt – zuletzt der ganztägige  „Beethoven-Marathon für das Festspielhaus“ der Bürger für Beethoven mit über 200 Musikern aller Sparten in der Bonner Innenstadt. Über 7000 Bürger haben sich bei einer  Unterschriftensamm­lung für das Festspielhaus eingesetzt, die im Herbst 2012 dem Oberbürgermeister übergeben wurde.

Wenn es um Beethoven geht, musste die Bonner Bürgerschaft schon immer die Initiative ergreifen: 

  • 1845 finanzierten angesichts des demonstrativen Desin­teresses des damaligen Ober­bürgermeisters Bonner Bürger das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz.  Franz Liszt, Robert Schumann und viele andere halfen ihnen dabei.

  • 1889 hatte die Stadtverwaltung dem Abriss des Beethoven-Geburtshauses schon zuge­stimmt. Bonner Bürger verhinderten dies und kauften das Haus. Unterstützt wurden sie von Giu­seppe Verdi, Johannes Brahms und Clara Schumann.

  • 1993 hatten Rat und Verwaltung das Beethovenfest als „überflüssig“ abgeschafft. In den fol­genden Jahren initiierten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN mit vielen Konzer­ten den „Beethoven-Marathon“, bis die Stadt dem Druck nachgab und das Beethoven­fest wieder ermöglich­te. 

Jetzt steht Bonn wieder am Scheideweg: Ludwig van Beethoven kennt man überall und seine Musik begeistert die Menschen rund um den Globus. Wenn im Jahr 2020 der 250. Geburtstag des großen Komponisten gefeiert wird, werden sich die Augen der Welt  auf seine Geburtsstadt richten. Bei diesem internationalen Ereignis geht es nicht nur um Musik und Kultur, sondern auch um wirtschaftliche Perspektiven und Arbeitsplätze für Bonn.

Aber wir müssen diese einmalige Chance auch nutzen. Niemand würde verstehen, wenn es  ausgerech­net in der Geburtsstadt Beethovens selbst dann noch keinen diesem Anlass ange­messenen Kon­zertsaal gibt. Bonn darf sich als Beethovenstadt nicht vor aller Welt blamieren.

Treffend hat Franz Liszt angesichts der Lethargie der Bonner Kommunalpolitik beim ersten Beethovenfest 1845 erbost ausgerufen: 

„Eine kleine Stadt kann das Glück haben, dass ein großer Mann in ihr das Licht der Welt erblickt; aber kleinstädtisch darf sein Andenken nicht gefeiert werden.“

 

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