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Erwachsenenprojekt über die Köpfe der Betroffenen hinweg:
Jugendliche ohne Interesse am Wählen ab 16
In fast allen Landtagen haben Grüne, Linke und Piraten in den letzten Monaten Anträge eingebracht, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken. Auch die SPD hat sich bei ihrem Parteikonvent am 16. Juni 2012 dieser Forderung angeschlossen: „Wir wollen das Wahlalter bei Kommunal-, Landes, Bundestags- und Europawahlen auf 16 Jahre absenken.“ Die Piratenpartei beantragte im Berliner Abgeordnetenhaus unter der Überschrift „Wahlrecht ohne Altersbegrenzung“ sogar das aktive Wahlrecht bereits mit 7 Jahren.
Tatsächlich gesenkt wurde das Wahlalter unter die Volljährigkeit bei Landtagswahlen bisher nur in Bremen und in Brandenburg. Nur in Bremen haben Landtagswahlen bereits unter diesen Bedingungen stattgefunden. Bei Kommunalwahlen gilt das Wahlalter ab 16 in 7 der 16 Bundesländer.
Es handelt sich bei der Absenkung des Wahlalters unter die Volljährigkeit allerdings offenkundig um ein Erwachsenenprojekt, dem die betroffenen minderjährigen Jugendlichen sehr skeptisch gegenüberstehen. Dies bestätigen alle bisherigen Umfragen und Studien:
Der internationale Vergleich bestätigt diese Daten:
Schon weil dazu praktisch keine Daten vorliegen, lässt sich auch aus der tatsächlichen Wahlbeteiligung von 16/17-jährigen kein mehrheitliches Interesse dieser Altersgruppe an einer Senkung des Wahlalters ablesen:
Alle vorliegenden Daten zeigen, dass die meisten Jugendlichen von einer Senkung des Wahlalters unter die Volljährigkeit nichts halten.
Wer das Wahlalter dennoch absenken will, kann sich also nicht auf den Wunsch der Mehrheit betroffener Jugendlicher berufen.
[1] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/177098/umfrage/ansicht-zur-wahlberechtigung-fuer-bundestagswahlen-ab-16-jahren/ (vgl. Klaus Hurrelmann, Mathias Albert: Jugend 2006. 15. Shell Jugendstudie: Eine pragmatische Generation unter Druck, Frankfurt a. M. 2006)
[2] http://gj-ostalb.de.tl/Umfrage-zum-Wahlrecht-ab-16.htm
[3] Berliner Zeitung 26.6.2010
[4] http://www.mil.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/JiB-2010-EB_Kurzfassung-end.pdf.
[5] The Nestle Family Monitor „Young People´s Attitudes towards Politics“, 2003[6] http://www.youthrights.org/docs/LoweringVotingAge_PollAnalysis.pdf
[7] Die Presse 8.5. 2007
[8] http://www.liv.ac.uk/politics/staff-pages/YCC_Voting_Age_Final_Review.pdf
[9] Vgl. The Guardian 11. Oktober 2012 (In Großbritannien ist eine Wählerregistrierung notwendig, die mit dem Eintrag ins das Einwohnermelderegister in Deutschland vergleichbar ist. Dabei können sich schon 16/17-Jährige bereits registrieren lassen, wenn ihr 18. Geburtstag vor der nächsten Wahl eintritt (die sog. „attainers“).
[10] Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Mitteilungen Heft 113/2011.
[11] Ulf Schloßbauer, Jugendliche wählen ganz anders als man glaubt (ergänzendes Projektbeispiel 2), Veröffentlichung im Rahmen der Beteiligungsbausteine des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.
[12] Landtag Sachsen-Anhalt, Drucksache 6/399 vom 13.09.2011
Die Presse zum Buch:
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die Grünen und die von ihnen geführte Verwaltung, um die Einspurigkeit auf der Adenauerallee durchzusetzen. So wurde gegenüber Rat und Öffentlichkeit fälschlicherweise behauptet, es gebe rechtliche Vorschriften, die die Einspurigkeit der Adenauerallee erzwingen würden. Tatsächliche gibt es diesen rechtlichen Zwang nicht, sondern es geht um eine politische Entscheidung.