Volltextsuche:

PÄDOPHILIE UND VEGGIE-DAY SIND DIE

19. August 2013
Pole grüner Ideologie zwischen dem libertären "Anything goes" und staatlicher Gängelung. Zur Pädophilie-Verharmlosung ihrer Gründerzeit offenbaren die Grünen übrigens eine Schlussstrich-Mentalität, die die glei­chen Grü­nen der katholische Kirche beim Thema Missbrauch (zu Recht) nicht durchgehen lassen. 
PÄDOPHILIE UND VEGGIE-DAY SIND DIE

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken

Zwischen Pädophilie-Vergangenheit und Veggie-Day-Zukunft

„Anything goes“ und Bevormundung
als Pole grüne Ideologie
 

Der Umgang der Grünen mit dem Thema Pädophilie und die zeitgleiche Forderung nach einem fleischlosen „Veggie-Day“ wirft ein Schlaglicht auf die innere Zerissen­heit der Partei: Ei­nerseits pflegen Grüne die li­bertäre Haltung des „Anything goes“. Andererseits sind sie Ver­fechter ei­ner autoritären Umerziehungsideo­logie und staatlicher Gängelung. 

Grenzüberschreitungen als Programm

Konventionen“, gesellschaftlich anerkannte Regeln und gesetzliche Grenzen in Frage zu stellen, gehörte schon zum Grün­dungsimpuls der Grünen. Unter der Überschrift „gewaltfreier Widerstand“ wurden Sachbe­schädigungen als lediglich „Gewalt gegen Sachen“ verharmlost und andere Grenzen überschritten: Viele fanden und finden nichts dabei, Steine auf Polizisten zu werfen. Man denke nur an Joschka Fischers Gewal­teskapaden. Gründungsmitglied Marieluise Beck – seit 1983 Bundestagsabgeordnete - erinnert sich an „ein völlig ungeklärtes Verhältnis zum staatlichen Gewalt­monopol“. Wie wenig sie dieses Kapitel bis heute auf­gearbeitet haben, zeigt die Rolle der Grünen bei den Gewaltaktionen gegen Castor-Transporte. 

Grenzüberschreitungen sind auch Kern grüner Drogenpolitik. Bestimm­te Drogen freizugeben, gehört seit der Parteigründung zum Programm - auch für die Bundestagswahl 2013: „Als ersten Schritt hierzu wollen wir den Eigengebrauch und privaten Anbau von Drogen wie Can­nabis ent­kriminalisieren.“ 

Auch die Forderung nach einer „Entkriminalisierung“ von Päderasten hat ihren Ursprung in einer grünen Ideolo­gie des „Anything goes“. Schon im ersten Grundsatzprogramm 1980 verlangten die Grünen unter der Über­schrift „Gegen die Diskriminierung von sexuellen Außensei­tern“ die Legalisierung von Pädo­philie. 

Verharmlosend reden führende Grüne heute gerne von „nur verbalen Grenzüberschreitungen“ – auch um entsprechende Äußerungen ihrer langjährigen Leitfigur Daniel Cohn-Bendit zu entschuldigen. Das Thema blieb aber nicht in der Theorie von Parteitagsbeschlüssen. Inzwischen haben sich auch Missbrauchsopfer ge­meldet, z. B. aus der „Kinderladen“-Szene oder einer „Hippie-Kommune“ in Kamp-Lintfort. Zwei Zeugen belasten dort wegen Kindesmissbrauches ein inzwischen verstorbenes Vorstandsmitglied der NRW-Grünen. 

Gestört hat die Grünen § 176 des Strafgesetzbuchs, in dem es unmissverständlich heisst: „Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren (Kind) vornimmt oder an sich von dem Kind vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.“ 1980 beschlossen die Grünen dazu: „Die §§ 174 und 176 StGB sind so zu fas­sen, dass nur Anwendung oder An­drohung von Gewalt oder Missbrauch eines Abhängigkeitsverhältnisses bei sexuellen Handlungen unter Strafe zu stellen sind.“ 

Initiiert wurde dieser Parteitagsbeschluss nicht von irgendwelchen Randgruppen, sondern von der grünen "Bun­desarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle“, die auch direkt von Bundespartei und Bun­destagsfraktion finanziert wurde. Die „taz“ schrieb dazu im Mai 2013: „Die Päderas­ten arbeiteten lange in der Fraktion mit und waren seit 1984 sogar ganz formell dem Arbeitskreis III der Fraktion zugeordnet, „Recht und Gesellschaft“. Die vermeintliche Splittergruppe saß im Zentrum der Macht.“

Der Koordinator dieser grünen „Bundesarbeitsgemeinschaft“, Dieter Ull­mann, war schon damals wegen Kindesmissbrauchs mehrfach im Gefängnis gewesen. Der heutige 1.Parlamentarische Geschäftsführer der grünen Bundestagsfraktion Volker Beck war üb­rigens nach eigener Aussage auch "ein, zweimal da". An Ein­zelheiten erinnere er sich nicht.

Wie passt zur grünen Übung, in Untersuchungsausschüssen Gedächtnislücken politisch Verant­wortlicher als Schutzbehauptung anzuprangern ? Beck wird übrigens auch vorge­worfen in dem Buch „Der pädosexuelle Komplex“ (1988) gefordert zu haben: „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist ange­sichts des jetzi­gen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforder­lich.“ Heute fühlt er sich falsch zitiert.

Es blieb nicht beim Einzelfall des grünen Grundsatzprogramms: 1985 beschlossen die NRW-Grünen Thesen über „Sexualität und Herrschaft“, nach denen jede Form von „gewaltfrei­em“ Sexualverkehr - auch jener zwischen Erwachsenen mit Kindern - straffrei bleiben sollte. Ähnli­che Beschlüsse gibt es von den grünen Landesverbänden in Rhein­land-Pfalz, Bremen, Hamburg und Berlin. 

Gerne würden die Grünen diese Debatte über ihre Vergangenheit schnell beenden. Für ihre Spitzenkandida­ten Trittin und Gö­ring-Eckhardt ist das wichtigste (Zwischen)ergebnis ihrer beim Parteien­forscher Franz Walter angeforderten Studie, dass die Grünen diese Positionen „seit 20 oder 25 Jahren definitiv auf­gegeben“ hätten. Eine solche Schlussstrich-Mentalität lassen die glei­chen Grü­nen der katholische Kirche beim Thema Missbrauch (zu Recht) nicht durchgehen.

Zur Pädophilie hat sich die Beschlusslage der Grünen seit 1993 geändert. In anderen Be­reichen der Sexual­politik dominiert nach wie vor das „Anything goes“. So fordert die Grüne Jugend die Abschaffung des In­zest-Verbots im Strafgesetzbuch und wird dabei von Christian Ströbele unterstützt. 

Alice Schwarzer beklagt, dass „die Grünen weiterhin gegen jegliche Einschränkung von Pornografie (sind). Und sie sind die Vorreiter einer Verharmlosung von Prostitution, für sie "ein Beruf wie jeder andere". Das passt zur Verharmlosung des Missbrauchs von Kindern: Die herrschenden Alt-Grünen sind gegen Herr­schaftsverhältnisse im gesellschaftlichen Bereich, leugnen jedoch die Machtverhältnisse im Privaten. Das gilt für das Machtgefälle zwischen Freiern und Prostituierten ebenso wie für das zwischen Erwachsenen und Kindern. - Dürfen wir also auch bei der Prostitution, diesem "Beruf wie jeder andere", nun 30 Jahre warten, bis ihre Verharmlosung und Akzeptanz als Skandal empfunden wird?“ 

Bevormundung durch grüne Erziehungsideologie 

Das Auflehnen gegen „Konventionen“ paart sich bei den Grünen in merk­würdigster Weise mit einer Art von autoritärer Umerziehungsideologie: 

Beim Thema Umwelt können die Reglementierungen gar nicht weit ge­nug ge­hen. So sollen in der Verkehrs­politik Autofahrer bestraft werden und – wie es im grünen Wahlprogramm heißt - „Prioritäten zugunsten des öffentlichen Verkehrs, des Radfahrens und des Zufußgehens“ gesetzt wer­den. Vor Ort kennen die Bürger den „Erziehungsstau“ als konkrete Folge des ideologischen Kampf der Grünen ge­gen die „grüne Welle“. 

Regulierende „Quoten“ bevorzugen die Grünen auch in der Wirtschaftspolitik. Für unge­bremste Subventio­nen für die Solarindustrie nehmen sie dabei auch Belastungen kleiner Einkommen in Kauf. Mit gezielten Steuererhöhungen soll zugleich die Leistungsbereitschaft der Mit­telschicht bestraft werden. 

Neuestes Beispiel bevormundender Gängelung ist die Forderung des grünen Wahlprogramms, den Men­schen in „öffentlichen Kantinen“ an einem wöchentlichen „Veggie-Day“ Fleisch vorzuenthalten. 

Die Gegensätzlichkeit völliger Regelfreiheit und staatlicher Bevormundung offenbart das grundlegend­e Dilemma der Grünen: Es fehlt ihnen ein schlüssiges Wertefundament und ihr Menschen­bild bleibt im Diffusen. Dass die Grünen die Aufarbeitung solcher Schwachstellen gerne von anderen fordern, für sich selbst aber verweigern, sollte man ihnen nicht durchgehen lassen.

RSS

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD
Dreimal "Beethoven in Bonn" von Stephan Eisel:
Ausführlich: Beethoven - Die 22 Bonner Jahre (Hardcover, 550 Seiten, bebildert, 2020) 34,90 €
Im Überblick: Beethoven in Bonn (Taschenbuch, 128 Seiten bebildert (90 Seiten plus engl. Übersetzung, 2020) 8,99 €
Aktuell: Bonn und Beethovens Neunte (Taschenbuch, 166 Seiten bebildert (106 Seiten plus. engl. Übersetzung, 2024) 12,99€

BUCHTIPP: 3. Auflage

BUCHTIPP: 3. Auflage

Die Presse zum Buch:
"
unbedingt lesenswert" + "verfasst von einem Mann mit genauem Blick in die Kulissen der Macht" + "ausgewogen" + "anschaulich" + "persönlich, direkt, ganz nah dran" + "schildert Kohls Charakter-züge" + "spannende Hinter-gründe" + "keine undifferen-zierte Schwärmerei"
Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier

Frühere Artikel

21. Okt 2024

ZUR 12. OPERNGALA IN BONN ZUGUNSTEN

der Deutschen AIDS-Stiftung am 17. Januar 2025 lädt der Bonner CDU-Bundestagskandidat Hendrik Streeck ein. Er ist zugleich Vorsitzender des Kuratoriums der AIDS-Stiftung.  Lesen Sie mehr…
05. Apr 2024

DIE EINSPURIGKEI DER ADENAUERALLEE

wie sie die Bonner Grünen durchsetzen wollen, ist politisch höchst umstritten. Dabei wird oft behauptet, es gäbe einen rechtlichen Zwang für eine solche Maßnahme. Gegenüber Stephan Eisel stellte aber auch Stadtbaurat Helmut Wiesner fest, dass es "keinen unmittelbaren rechtlichen Zwang für die Herstellung der Einspurigkeit auf der Adenauerallee" gibt. Lesen Sie mehr…
09. Feb 2024

GEICH DREIMAL LÄUFT DIE GRÜN GEFÜHRTE

Bonner Kommunalpolitik in ein Sanierungsdesaster. Bei Stadthaus und Oper wiederholt man die gravierenden Fehler bei der Beethovenhalle. Dort haben sich bei der Sanierung einer maroden Mehrzweckhalle die Kosten vervielfacht und liegen jetzt bei über 225 Mio €. Auch bei Stadthaus und Oper wären Neubauten nicht nur wirtschaftlicher, sondern eine Chance zur Zukunftsgestaltung. Lesen Sie mehr…
01. Okt 2023

BEI DER BEETHOVENHALLE STEIGEN

die Kosten für die Luxussanierung weiter - in den vier Monaten von Mai bis September 2023 um 1,7 Mio €. Das enthüllte jetzt ein weitgehend unbeachteter Projektbereicht. Dort kann man auch lesen, dass die Ausführungsplanung weiter nur "schleppend" vorankommt. Lesen Sie mehr…
12. Sep 2023

DIE BONNER VERSCHULDUNG WIRD SICH

in Verantwortung der grün geführten Ratskoalition und der grün geführten Verwaltung mehr als verdoppeln. Diese Politik auf Kosten künftiger Generationen für in die Sackgasse und treibt Bonn in die kommunale Handlungsunfähigkeit. Lesen Sie mehr…
03. Aug 2023

AUF MANIPULATIVE IRREFÜHRUNGEN SETZEN

die Grünen und die von ihnen geführte Verwaltung, um die Einspurigkeit auf der Adenauerallee durchzusetzen. So wurde gegenüber Rat und Öffentlichkeit fälschlicherweise behauptet, es gebe rechtliche Vorschriften, die die Einspurigkeit der Adenauerallee erzwingen würden. Tatsächliche gibt es diesen rechtlichen Zwang nicht, sondern es geht um eine politische Entscheidung.

Lesen Sie mehr…
01. Aug 2023

AM 14. August 1949 WÄHLTEN DIE BONNER

Konrad Adenauer zu ihrem ersten MdB. Er blieb bis zu seinem Tod 1967 direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Bonn. In meinem Aufsatz "Konrad Adenauer als Bonner Bundestagsabgeordneter" habe ich mich intensiver mit diesem oft vernachlässigten Teil des Wirkens Adenauers befasst. Lesen Sie mehr…
08. Jul 2023

EDITHA LIMBACH IST IM ALTER VON 90

Jahren verstorben. Die ehem. Bonner Bundestagsabgeordnete ist 1960 der CDU beigetreten und war 1970 - 1988 sowie 1998 - 2003 stv. Kreisvorsitzende der Bonner CDU. 1975 - 1989 gehörte sie dem Bonner Stadtrat an und 1987 - 1998 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages.  Lesen Sie mehr…
04. Mai 2023

DIE GRÜNEN GEBEN IN BONN SEIT

zweieinhalb Jahren als stärkste Ratsfraktion und mit einer grünen Oberbürgermeisterin die Richtung vor. Dabei sind sie völlig auf Einschränkungen des Verkehrs zugunsten von Fahrradfahrern fixiert und tragen damit zu einer bedenklichen Polarisierung der Stadtgesellschaft bei. Lesen Sie mehr…
03. Mai 2023

POLITIK- UND MUSIKWISSENSCHAFT HABEN

an der Bonner Universität eine besonders lange und beeindruckende Tradition. In beiden Fächern wurden die ersten Lehrstühle im deutschsprachigen Raum hier eingerichtet. Aber durch Reformen im Rahmen des unseligen Bologna-Prozesses drohen diese Fächer in den Hintergrund zu treten. Lesen Sie mehr…
03. Mai 2023

DIE AKTIVISTEN DER „LETZTEN GENERATION“

Klebeaktionen und der Beschädigung von Gebäuden und Kunstwerken demokratische Prinzipien in Frage, sondern auch mit ihrem Vorschlag eines ausgelosten "Gesellschaftsrat", der gewählte Parlamente ersetzen soll. Lesen Sie mehr…
01. Apr 2023

DAS ERZBISTUM KÖLN WILL IN BONN

die traditionsreiche Liebfrauenschule schließen. Weil er das für einen schweren Fehler hält, hat Stephan Eisel mit seinen Nachfolgern im Vorsitz der CDU Bonn einen gemeinsamen Brief an Kardinal Woelki geschrieben. Christliche Kirchen dürfen sich nicht aus der Arbeit mit und für Jugendliche zurückziehen. Lesen Sie mehr…
02. Mrz 2023

DAS MILLIONENGRAB DER BEETHOVENHALLE

wird immer tiefer. Jetzt musste die Bonner Stadtverwaltung auch beim Parkplatz  Mehrkosten um 30 Prozent einräumen. Den Boden des Millionenlochs auf Kosten der Bonner Steuerzahler kann man schon längst nicht mehr sehen. Lesen Sie mehr…
03. Jan 2023

BEGABUNGSVIELFALT SOLLTE UNSER

Bildungssystem prägen. Aber in den letzten Jahren hat sich eine einseitige Fixierung auf die akademisch-theoretische Ausbildung in den Vordergrund geschoben. Das rächt sich jetzt durch einen dramatischen Fachkräftemangel gerade im Handwerk. Lesen Sie mehr…
23. Nov 2022

ÜBER 224 MIO € FÜR DIE BEETHOVENHALLE

will die grüne Bonner Oberbürgermeisterin Dörner ausgeben. Wie ihre beiden Vorgänger verkündet sie wieder eine Höchstgrenze, obwohl kein Ende des Sanierungsdesasters abzusehen ist. So rutschen die Ratsmehrheit und die Verwaltungsspitze immer tiefer in Millionengrab der Sanierung einer maroden Mehrzweckhalle. Lesen Sie mehr…