Volltextsuche:

MIT EINEM KLAREN RATSBESCHLUSS FÜR

das Festspielhaus bricht neue Morgenröte für das Projekt an. Endlich haben sich CDU, SPD und FDP gegen die Stimmen von Linkspartei und Grünen durchgesetzt und die Zeit des Taktierens beendet. Zugleich hat der Rat deutlich gemacht, dass er von der Verwaltung mehr Dynamik für die Verwirklichung des Beethoven-Festspielhauses wünscht.
MIT EINEM KLAREN RATSBESCHLUSS FÜR

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken.

 

Bonner Rat macht Druck für das Beethoven-Festspielhaus 

Endlich hat sich der Bonner Stadtrat in seiner Sitzung vom 4. September 2012 nach langem Taktieren mit großer Mehrheit klar zum Beethoven-Festspielhaus bekannt. Ein Dringlich­keitsantrag der CDU wurde mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP ange­nommen. Grüne und Linkspartei stimmten dagegen. Damit ging einerseits die Zeit der For­melkompromisse zu Ende, die den tatsächlichen Dissens zum Festspielhaus in der schwarzgrünen Ratskoalition verdeckten. Andererseits übernahm der Rat die Initiative, weil es die Mehrheit leid war, auf Vorlagen einer gerade beim Thema Festspielhaus nicht besonders dynamischen Verwaltung zu warten.

 Der Bonner Ratsbeschluss vom 4. September 2012 hat folgenden Wortlaut: 

„Der Rat der Stadt Bonn spricht sich nach wie vor für ein Festspielhaus an der Rhein­aue aus und begrüßt das bürgerschaftliche Engagement zur Finanzierung sowie die Zusage der Post. Ziel ist möglichst eine Umsetzung bis zum Geburtsjubiläum zu errei­chen. Die Stadt stellt das gewünschte Grundstück zur Verfügung und wird den späte­ren Bauherrn beim vorhabenbezogenen Bebauungsplan im Genehmigungsverfahren nach Kräften unterstützen und auch die Umfeldgestaltung im Rahmen von Städtebau­förderungsmaßnahmen vornehmen. An den Baukosten beteiligt sich die Stadt auch zu­künftig nicht. Die Finanzierung des Betriebes durch eine Stiftung wird konkretisiert und die Stadt beteiligt sich daran angemessen. Im Übrigen gelten die im Ratsbe­schluss vom 30.11.2011 beschlossenen Voraussetzungen und Zusagen.“  

Dieser Beschluss ist wichtig, denn er 

  • enthält ein ausdrückliches und eindeutiges Bekenntnis zum Beethoven-Festspielhaus,
  • bestätigt die Verantwortung der Stadt für Grundstück und Umfeldgestaltung,
  • sichert dem privaten Investor beim Bebauungsplan Unterstützung zu,
  • verzichtet auf bisher praktizierte gegen das private Engagement gerichtete Fristset­zungen und
  • enthält (das bisher fehlende) Bekenntnis zur ´"angemessenen" Mitfinanzierung des Betriebs, die Voraussetzung für die vom Bundestag beschlossenen 39 Mio Euro für eine Betriebsstiftung sind.

In seiner Rede zu diesem Beschluss sagte der stv. CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Deus: 

„Die CDU-Fraktion hält ein Festspielhaus nicht nur aus kultur-, sondern auch aus wirtschaftspolitischer Sicht für das Profil und den Standort der Stadt Bonn für wün­schenswert, sinnvoll und erstrebenswert, ja für erforderlich … Es wäre wünschens­wert, wenn die Finanzie­rungs- und Bauherrenfrage möglichst zügig geklärt würde, damit der von der Verwal­tung aufgezeigte Zeitplan eingehalten werden kann. …  Wir halten aber nichts davon,  uns über diesen Zeitpunkt von Sitzung zu Sitzung strittig auseinander zu setzen und damit immer wieder kritische Diskussionen aufkommen zu lassen, die für das Projekt nicht hilfreich sind. Um es klar zu sagen, es ist nicht an uns, nicht an der Politik dem bürgerschaftlichen Engagement zum Neubau eines Fest­spielhauses Fristen zu setzen oder gar dies zu beenden. Ich bin froh und dankbar in einer Stadt beheimatet zu sein, wo ein Weltunternehmen, wo ein IHK Präsident, wo die Bürgerinnen und Bürger ein solches privat finanziertes Projekt auf die Spur setzen und mit hohem Engagement verfolgen.“

In einem weiteren Beschluss forderte der Rat die Sanierung der Beethovenhal­le als „Multi­funktionshalle“. Dazu sagte der stv. CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Deus insbesondere mit Blick auf seinen grünen Koalitionspartner: 

 „Dieses Bekenntnis  zur "Multifunktionalität" ist ein weiterer Beweis unserer Ernst­haftigkeit hier keinen Plan B, kein Festspielhaus "light" parallel zu fahren. Wir setzen klar auf ein privat finanziertes Festspielhaus.“ 

Der Bundestag hatte schon 2007 die „Stiftung Festspielhaus Beetho­ven" in die Liste für „na­tional bedeutsame Kulturinvestitionen" aufgenommen und 39 Mio Euro bereit gestellt. Diese Stiftung wird das Festspielhaus betreiben. Dazu tragen der Rhein-Sieg-Kreis 3 Mio Euro, die  Sparkasse Köln-Bonn 5 Mio Euro und das Land NRW für eine Million Euro jährlich bei. 

Der Bau des Festspielhauses wird vollständig privat finanziert – einschließlich des Risikos der Baukostensteigerung. Dazu hat die Deutsche Post AG einen internationalen Architektenwett­bewerb durchgeführt. Für die beiden ausgewählten Entwürfe von Zaha Hadid (Diamant) und Hermann & Valentiny (Welle) haben zwei General­unternehmer die Realisierung bis ins Detail durchgerechnet und geplant. Telekom und Postbank waren mit im Boot. 

Aber dann hat die Stadtspitze das Vorhaben durch demonstrative Unlust gefährdet und 2010 sogar „auf Eis“ ge­legt. Das hat viele Sponsoren verärgert. So schwenkte die Telekom von der Unterstüt­zung für den Bau auf einen Beitrag zur Finanzierung des Betriebs um. Lethargie griff um sich. Aber der unermüdliche Einsatz der Bonner brachte den erneuten Um­schwung:

 Ende 2011 hat der Bonner Rat nach langem Zögern das Thema wieder aufgegriffen und als neuen Standort die Rheinaue vorgeschlagen. Die Post sagt immer noch Ja zum Festspielhaus. Um die durch kommunale Untätigkeit entstandene Finanzierungslücke beim Bau zu schließen, hat IHK-Präsident Wolfgang Grießl Ende 2011 den „Beethoven-Festspielhaus Förderverein“ gegrün­det, der in der Bürgerschaft in kurzer Zeit schon über drei Millionen Euro an Spenden gesam­melt hat. Ausserdem haben sich die Hoteliers der Region bereit erklärt, mit einem „Beetho­venthaler“ pro Übernachtung einen günstigen Baukredit der Postbank zu finanzieren. 

Es ist gut, dass auf der Zielgeraden jetzt auch die Ratsmehrheit bei der Verwirklichung des Projekts helfen will. Jetzt muss die Verwaltung noch Schwung aufnehmen.

RSS

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD
Dreimal "Beethoven in Bonn" von Stephan Eisel:
Ausführlich: Beethoven - Die 22 Bonner Jahre (Hardcover, 550 Seiten, bebildert, 2020) 34,90 €
Im Überblick: Beethoven in Bonn (Taschenbuch, 128 Seiten bebildert (90 Seiten plus engl. Übersetzung, 2020) 8,99 €
Aktuell: Bonn und Beethovens Neunte (Taschenbuch, 166 Seiten bebildert (106 Seiten plus. engl. Übersetzung, 2024) 12,99€

BUCHTIPP: 3. Auflage

BUCHTIPP: 3. Auflage

Die Presse zum Buch:
"
unbedingt lesenswert" + "verfasst von einem Mann mit genauem Blick in die Kulissen der Macht" + "ausgewogen" + "anschaulich" + "persönlich, direkt, ganz nah dran" + "schildert Kohls Charakter-züge" + "spannende Hinter-gründe" + "keine undifferen-zierte Schwärmerei"
Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier

Frühere Artikel

15. Sep 2025

DIE BONNER KOMMUNALWAHLEN AM

14. September 2025 haben ein klares Ergebnis: Die von den Grünen geführte Ratskoalition hat keine Mehrheit mehr, die CDU ist klar stärkste Fraktion und in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters startet Guido Deus (CDU) mit 39 Prozent aus der Pole-Position und gegen die im 1. Wahlgang geschlagene Amtsinhaberin Dörner (Grüne) mit 33 Prozent. Lesen Sie mehr…
01. Sep 2025

BEI DER KOMMUNALWAHL AM 14. SEPTEMBER

stehen die Wähler in Bonn vor der Frage, ob sie ein grünes WEITER SO wollen oder den von der CDU vorgeschlagenen NEUSTART. Vor allem mit einer ideologischen Verkehrspolitik haben haben die Grünen die Stadtgesellschaft in bisher nicht gekanntem Ausmaß gespalten. Lesen Sie mehr…
30. Aug 2025

DAS DESASTER UM DIE BEETHOVENHALLE

wollen besonders die Bonner Grünen vergessen machen. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass es zu einem Millionengrab von 221 Mio € für die "denkmalgerechte Sanierung" der Mehrzweckhalle kam. Wer aber Fehler  verdrängt, kann aus ihnen nicht lernen. Lesen Sie mehr…
29. Aug 2025

DER BLICK AUF DEN KERN

christdemokratischer Politik ist wesentlich spannender als die oft gestellt Frage, was konsersativ sei - denn die CDU ist keine konservative Partei. Sie muss allerdings selbst ihre Idendität als christdemokratische Union stärker verdeutlichen. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

ZUR KOMMUNALWAHL AM 14. SEPTEMBER

ist die Frage zu stellen, was die von den Grünen seit 2020 geführte Ratsmehrheit und die grüne Verwaltungsspitze für Bonn gebracht haben. Ins Auge fallen dabei die  mono-thematische Fixierung auf Fahrradfahrer, die drmatische Zunahme der Verschuldung der Stadt und eine bisher nicht gekannte Polarisierung der Stadtgesellschaft. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

SEIT 2020 HABEN DIE GRÜNEN IN BONN

in Rat und Verwaltung das Sagen. Vieles aus diesen fünf Jahren ist in Vergessenheit geraten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit rufen einige Schlaglichter in Erinnerung, was die grüne Mehrheit in der Verkehrspolitik, bei der Bürgerbeteiligung, der Verschuldung oder der Beethovenhalle bedeutet hat. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

OBERBÜRGERMEISTERKANDIDAT GUIDO DEUS

will einen Neustart für Bonn und hat dazu unter anderem einen 12-Punkte-Plan vorgelegt, der seine dringlichsten Vorhaben beschreibt. Unter anderem geht es dem Landtagsabgeordneten darum, die Einseitigkeit der grünen Verkehrspolitik zu überwinden, den städtischen Haushalt zu konsolidieren und die Verwaltung stärker zum Dienstleister für Bürger zu entwicklen. Lesen Sie mehr…
30. Jul 2025

PETER HERBOLZHEIMER WIRD MIT EINEM

besonderen Konzert am 9. November gefeiert, denn 2025 er wäre 90 Jahre alt geworden. Der großartige Bigband-Leader hat auf Initiative von Helmut Kohl über 20 Jahre das Bundesjugend-jazzorchester (BuJazzO) geleitet. So kam es auch zur Freundschaft von Peter Herbolzheimer mit Stephan Eisel, der im Auftrag von Kohl das BuJazzO seit 1987 begleitete. Lesen Sie mehr…
09. Jun 2025

ALS DAS BEETHOVEN-FESTSPIELHAUS

vor zehn Jahren gescheitert ist, war das die größte Fehlentscheidung der Bonner Kommunalpolitik in den letzten Jahrzehnten. Die Zögerlichkeit von Rat und Verwaltung verhinderten ein Jahrhundert-projekt, von dem die Beethovenstadt eigentlich nur träumen konnte: Am Rhein wäre ein Konzertsaal von Weltrang entstanden – im Bau völlig privat finanziert, im Betrieb weitgehend vom Bund getragen und von einer breiten bürgerschaftlichen Bewegung unterstützt.  Lesen Sie mehr…
14. Mrz 2025

MEINE GEDANKENANSTÖSSE ZU AKTUELLEN

Themen sollen zum Innehalten einladen, wo ein medialer Hype oft zu Kurzschlüssen verführt. Demokratie braucht ebenso Zeit zum Austausch der Argumente wie Klarheit der Positionen. Hier finden Sie einige Kommentare vom Februar/März 2025. Lesen Sie mehr…
27. Jan 2025

DAS NÄCHSTE BEETHOVENHALLEN-DESASTER

zeichnet sich nach der für Ende 2025 geplanten Wiedereröffnung ab. Es gibt nämlich bisher praktisch kein Interesse daran, die Halle zu mieten.  Schon jetzt rechnet die Stadtverwaltung mit einem täglichen Defizit von ca. 22.000 €. Lesen Sie mehr…
01. Dez 2024

AM 14. August 1949 WÄHLTEN DIE BONNER

Konrad Adenauer zu ihrem ersten MdB. Er blieb bis zu seinem Tod 1967 direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Bonn. In meinem Aufsatz "Konrad Adenauer als Bonner Bundestagsabgeordneter" habe ich mich intensiver mit diesem oft vernachlässigten Teil des Wirkens Adenauers befasst. Lesen Sie mehr…
05. Apr 2024

DIE EINSPURIGKEI DER ADENAUERALLEE

wie sie die Bonner Grünen durchsetzen wollen, ist politisch höchst umstritten. Dabei wird oft behauptet, es gäbe einen rechtlichen Zwang für eine solche Maßnahme. Gegenüber Stephan Eisel stellte aber auch Stadtbaurat Helmut Wiesner fest, dass es "keinen unmittelbaren rechtlichen Zwang für die Herstellung der Einspurigkeit auf der Adenauerallee" gibt. Lesen Sie mehr…
09. Feb 2024

GEICH DREIMAL LÄUFT DIE GRÜN GEFÜHRTE

Bonner Kommunalpolitik in ein Sanierungsdesaster. Bei Stadthaus und Oper wiederholt man die gravierenden Fehler bei der Beethovenhalle. Dort haben sich bei der Sanierung einer maroden Mehrzweckhalle die Kosten vervielfacht und liegen jetzt bei über 225 Mio €. Auch bei Stadthaus und Oper wären Neubauten nicht nur wirtschaftlicher, sondern eine Chance zur Zukunftsgestaltung. Lesen Sie mehr…
01. Okt 2023

BEI DER BEETHOVENHALLE STEIGEN

die Kosten für die Luxussanierung weiter - in den vier Monaten von Mai bis September 2023 um 1,7 Mio €. Das enthüllte jetzt ein weitgehend unbeachteter Projektbereicht. Dort kann man auch lesen, dass die Ausführungsplanung weiter nur "schleppend" vorankommt. Lesen Sie mehr…