Volltextsuche:

Für Steuerverschwendung

04. September 2008
tritt der Bund der Steuerzahler mit seinen ständigen Forderungen nach einem Totalumzug der Regierung nach Berlin ein. Der Verein arbeitet dabei mit unbelegten und teilweise wahrheitswidrigen Behauptungen.
Für Steuerverschwendung

 

Scharfe Kritik am Bund der Steuerzahler

 

In einem offenen Brief übten die Bonner Bundestagsabgeordneten Stephan Eisel (CDU) und Ulrich Kelber (SPD) scharfe Kritik am Bund der Steuerzahler. Bei seiner Kampagne für einen Totalumzug der Regierung arbeite der Verein immer wieder mit unbelegten und teilweise wahrheitswidrigen Behauptungen und trete offen für Steuerverschwendung im zweistelligen Millionenbereich ein. Anlass für die Kritik der Abgeordneten war die Behauptung des Bundes der Steuerzahler, der von der Bundesregierung vorgelegte Bericht, dass die beiden Regierungsstandorte nur jährliche Kosten von 8,8 Mio € erzeugten, sei falsch.

Der Brief der Bundestagsabgeordneten an des Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke, hat folgenden Wortlaut:

„Leider sind wir es gewohnt, dass Sie in Ihrer Kampagne für einen Totalumzug der Bundesregierung nach Berlin immer wieder mit Vermutungen und unbelegten Behauptungen arbeiten.

So behauptete Bund der Steuerzahler im Dezember 2007, es werde eine „Studie erarbeitet“, die belege, dass ein Komplettumzug nach Berlin weniger als 5 Milliarden € koste. Diese Studie werde im Januar 2008 vorgestellt. Trotz dieser vollmundigen Ankündigung haben Sie dieses Papier bis heute nicht vorlegt.

Jetzt gehen Sie aber noch einen Schritt weiter: In Ihrer Presseerklärung vom 28. August 2008 zum Bericht der Bundesregierung über die Höhe der Kosten der Aufteilung der Amts- und Dienstsitze zwischen Bonn und Berlin behaupten Sie wahrheitswidrig, der Regierungsbericht erfasse die Kosten der Dienstreisen zwischen Bonn und Berlin nicht. Tatsächlich sind diese Kosten entsprechend dem Titel 527 01 des Bundeshaushaltsplans im einzelnen aufgeführt und addieren sich auf die Gesamtsumme von 4,7 Mio €. Diese belegte Summe liegt um ein vielfaches unter den von Ihnen ständig verbreiteten, aber unbelegten Zahlen.

Von schlichter Unkenntnis zeugt in diesem Zusammenhang Ihre Behauptung, der Einzelplan 60 „Kosten des Flugdienstes zwischen Bonn und Berlin“ sei im Bericht der Bundesregierung nicht berücksichtigt. Ein Blick in den Haushaltsplan hätte Ihnen gezeigt, dass dieser Titel „der Abrechnung der Flugleistungen für die obersten Bundesbehörden“ (z. B. Bundesrechnungshof) dient und deshalb nichts mit den beiden Ministerienstandorten in Bonn und Berlin zu tun hat. Im Gegenteil: Wären alle Ministerien in Berlin würden notwendigerweise auch höhere Flugkosten zu den Obersten Bundesbehörden in Bonn entstehen.

Dies passt offenbar ebenso wenig in Ihre Argumentation wie das Ergebnis des Berichtes der Bundesregierung insgesamt, das den jährlichen Gesamtaufwand von 8,8 Mio € für den doppelten Regierungssitz mit 8,8 Mio € beziffert.

Offenbar gilt für Sie bei diesem Thema, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Sie schädigen damit auch das Ansehen des Bundes der Steuerzahler, denn nach Ihrem eigenen Anspruch wollen Sie doch für einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern eintreten.

Deshalb müssten Sie bei Kenntnisnahme der Fakten vehement gegen diejenigen zu Felde ziehen, die einen Totalumzug  befürworten. Der Berlin-Umzug vor zehn Jahren hat rund 10 Mrd € gekostet. Er betraf das Parlament und etwa die Hälfte der Mitarbeiter der Bundesregierung. Selbst wenn man für den von manchen geforderten „Totalumzug“ nur die Hälfte dieser Summe - also 5 Mrd € - ansetzen würde, würden allein die Zinsen für einen „Totalumzug“ jährlich bei ca. 200 Mio € liegen.

Das heißt: Weil es keinen Totalumzug gibt, spart der Steuerzahler über 190 Mio € im Jahr. Sie werden Ihre Gründe haben, diese Zahl zu ignorieren, im Interesse der Steuerzahler ist das jedenfalls nicht.“

RSS

BESTELLUNG MIT KLICK AUF BILD

BESTELLUNG MIT KLICK AUF BILD
Das "große" und das "kleine" Buch zu Beethoven in Bonn:
Ausführlich: Beethoven - Die 22 Bonner Jahre (Hardcover, 550 Seiten, bebildert) 34,90 €.
Im Überblick: Beethoven in Bonn (Taschenbuch, 128 Seiten bebildert (90 Seiten plus engl. Übersetzung) 8,99 €

BUCHTIPP: 3. Auflage

BUCHTIPP: 3. Auflage

Die Presse zum Buch:
"
unbedingt lesenswert" + "verfasst von einem Mann mit genauem Blick in die Kulissen der Macht" + "ausgewogen" + "anschaulich" + "persönlich, direkt, ganz nah dran" + "schildert Kohls Charakter-züge" + "spannende Hinter-gründe" + "keine undifferen-zierte Schwärmerei"
Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier

Frühere Artikel

05. Apr 2024

DIE EINSPURIGKEI DER ADENAUERALLEE

wie sie die Bonner Grünen durchsetzen wollen, ist politisch höchst umstritten. Dabei wird oft behauptet, es gäbe einen rechtlichen Zwang für eine solche Maßnahme. Gegenüber Stephan Eisel stellte aber auch Stadtbaurat Helmut Wiesner fest, dass es "keinen unmittelbaren rechtlichen Zwang für die Herstellung der Einspurigkeit auf der Adenauerallee" gibt. Lesen Sie mehr…
09. Feb 2024

GEICH DREIMAL LÄUFT DIE GRÜN GEFÜHRTE

Bonner Kommunalpolitik in ein Sanierungsdesaster. Bei Stadthaus und Oper wiederholt man die gravierenden Fehler bei der Beethovenhalle. Dort haben sich bei der Sanierung einer maroden Mehrzweckhalle die Kosten vervielfacht und liegen jetzt bei über 225 Mio €. Auch bei Stadthaus und Oper wären Neubauten nicht nur wirtschaftlicher, sondern eine Chance zur Zukunftsgestaltung. Lesen Sie mehr…
03. Dez 2023

DIE NÄCHSTE BUNDESTAGSWAHL WIRFT

ihre Schatten voraus. 2024 steht schon die Kandidatenaufstellung an. Für die CDU in Bonn möchte der Mediziner Prof. Dr. Hendrick Streeck antreten. Hier finden Sie seine Begründung für diese Bewerbung und warum er dabei vom ehem. Bonner MdB Stephan Eisel unterstützt wird. Lesen Sie mehr…
01. Okt 2023

BEI DER BEETHOVENHALLE STEIGEN

die Kosten für die Luxussanierung weiter - in den vier Monaten von Mai bis September 2023 um 1,7 Mio €. Das enthüllte jetzt ein weitgehend unbeachteter Projektbereicht. Dort kann man auch lesen, dass die Ausführungsplanung weiter nur "schleppend" vorankommt. Lesen Sie mehr…
12. Sep 2023

DIE BONNER VERSCHULDUNG WIRD SICH

in Verantwortung der grün geführten Ratskoalition und der grün geführten Verwaltung mehr als verdoppeln. Diese Politik auf Kosten künftiger Generationen für in die Sackgasse und treibt Bonn in die kommunale Handlungsunfähigkeit. Lesen Sie mehr…
03. Aug 2023

AUF MANIPULATIVE IRREFÜHRUNGEN SETZEN

die Grünen und die von ihnen geführte Verwaltung, um die Einspurigkeit auf der Adenauerallee durchzusetzen. So wurde gegenüber Rat und Öffentlichkeit fälschlicherweise behauptet, es gebe rechtliche Vorschriften, die die Einspurigkeit der Adenauerallee erzwingen würden. Tatsächliche gibt es diesen rechtlichen Zwang nicht, sondern es geht um eine politische Entscheidung.

Lesen Sie mehr…
01. Aug 2023

AM 14. August 1949 WÄHLTEN DIE BONNER

Konrad Adenauer zu ihrem ersten MdB. Er blieb bis zu seinem Tod 1967 direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Bonn. In meinem Aufsatz "Konrad Adenauer als Bonner Bundestagsabgeordneter" habe ich mich intensiver mit diesem oft vernachlässigten Teil des Wirkens Adenauers befasst. Lesen Sie mehr…
08. Jul 2023

EDITHA LIMBACH IST IM ALTER VON 90

Jahren verstorben. Die ehem. Bonner Bundestagsabgeordnete ist 1960 der CDU beigetreten und war 1970 - 1988 sowie 1998 - 2003 stv. Kreisvorsitzende der Bonner CDU. 1975 - 1989 gehörte sie dem Bonner Stadtrat an und 1987 - 1998 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages.  Lesen Sie mehr…
04. Mai 2023

DIE GRÜNEN GEBEN IN BONN SEIT

zweieinhalb Jahren als stärkste Ratsfraktion und mit einer grünen Oberbürgermeisterin die Richtung vor. Dabei sind sie völlig auf Einschränkungen des Verkehrs zugunsten von Fahrradfahrern fixiert und tragen damit zu einer bedenklichen Polarisierung der Stadtgesellschaft bei. Lesen Sie mehr…
03. Mai 2023

POLITIK- UND MUSIKWISSENSCHAFT HABEN

an der Bonner Universität eine besonders lange und beeindruckende Tradition. In beiden Fächern wurden die ersten Lehrstühle im deutschsprachigen Raum hier eingerichtet. Aber durch Reformen im Rahmen des unseligen Bologna-Prozesses drohen diese Fächer in den Hintergrund zu treten. Lesen Sie mehr…
03. Mai 2023

DIE AKTIVISTEN DER „LETZTEN GENERATION“

Klebeaktionen und der Beschädigung von Gebäuden und Kunstwerken demokratische Prinzipien in Frage, sondern auch mit ihrem Vorschlag eines ausgelosten "Gesellschaftsrat", der gewählte Parlamente ersetzen soll. Lesen Sie mehr…
01. Apr 2023

DAS ERZBISTUM KÖLN WILL IN BONN

die traditionsreiche Liebfrauenschule schließen. Weil er das für einen schweren Fehler hält, hat Stephan Eisel mit seinen Nachfolgern im Vorsitz der CDU Bonn einen gemeinsamen Brief an Kardinal Woelki geschrieben. Christliche Kirchen dürfen sich nicht aus der Arbeit mit und für Jugendliche zurückziehen. Lesen Sie mehr…
02. Mrz 2023

DAS MILLIONENGRAB DER BEETHOVENHALLE

wird immer tiefer. Jetzt musste die Bonner Stadtverwaltung auch beim Parkplatz  Mehrkosten um 30 Prozent einräumen. Den Boden des Millionenlochs auf Kosten der Bonner Steuerzahler kann man schon längst nicht mehr sehen. Lesen Sie mehr…
03. Jan 2023

BEGABUNGSVIELFALT SOLLTE UNSER

Bildungssystem prägen. Aber in den letzten Jahren hat sich eine einseitige Fixierung auf die akademisch-theoretische Ausbildung in den Vordergrund geschoben. Das rächt sich jetzt durch einen dramatischen Fachkräftemangel gerade im Handwerk. Lesen Sie mehr…
23. Nov 2022

ÜBER 224 MIO € FÜR DIE BEETHOVENHALLE

will die grüne Bonner Oberbürgermeisterin Dörner ausgeben. Wie ihre beiden Vorgänger verkündet sie wieder eine Höchstgrenze, obwohl kein Ende des Sanierungsdesasters abzusehen ist. So rutschen die Ratsmehrheit und die Verwaltungsspitze immer tiefer in Millionengrab der Sanierung einer maroden Mehrzweckhalle. Lesen Sie mehr…