Die detaillierte Darstellung "Das Beethoven-Festspielhaus und sein (vorläufiges) Ende" können Sie hier lesen und ausdrucken.
Als Vorstand der Beethoventaler-Genossenschaft, die zur privaten Finanzierung des Festspielhaus-Baus betragen wollte, war Stephan Eisel damals an den Vorgängen rund um das Festspielhauis ganz unmittelbar beteiligt und sagte zu den Äußerungen des damaligen OB Nimptsch:
„Unter der Überschrift „So war das mit dem Festspielhaus“ berichtet der GA am 21. Oktober 2019, dass der ehem. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch Post und Telekom für das Scheitern des Festspielhauses verantwortlich macht. Er sei ja dafür gewesen. Es gehört schon viel Chuzpe dazu, die Wahrheit so auf den Kopf zu stellen., und ist Anlass genug, noch einmal die tatsächlichen Ereignisse in Erinnerung zu rufen:
Herr Nimptsch hat bereits kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2010 das Festspielhaus ohne Ratsvotum „auf Eis“ gelegt. Er war es, der für den Erhalt der Beethovenhalle eintrat, die bis dahin für ein Festspielhaus abgerissen werden sollte. Dabei haben er und andere bewußt die damals schon absehbaren enormen Kosten einer Sanierung der maroden Mehrzweckhalle verschwiegen.
Erst der massive Protest aus der Bevölkerung - es wurden in kurzer Zeit mehrere tausend Unterschriften für das Festspielhaus gesammelt und Herrn Nimptsch übergeben - führte 2011 zu einer Wiederaufnahme des Projekts. Wieder kam es zu Verzögerungen, weil Herr Nimptsch zunächst als Standort die Rheinaue vorschlug.
Als man sich dann endlich Anfang der 2014 mit der Stadt auf ein Grundstück neben der Beethovenhalle geeinigt hatte, finanzierte die Deutsche Post DHL nach 2008/2009 erneut einen Architektenwettbewerb. Tausende Bonnerinnen und Bonner pilgerten im Oktober 2014 zur Ausstellung der Entwürfe im Posttower. Die Siegerentwürfe wurden zeitgleich im Auftrag der Deutschen Post DHL von Generalunternehmen baufertig durchgeplant. Der Bauantrag sollte im Herbst 2015 eingereicht werden, der Baubeginn war für Anfang 2016 geplant.
Am 9. Oktober 2014 fand im Alten Rathaus eine Koordinierungsrunde statt, bei der die Vorstandsvorsitzenden Thimotheus Höttges für die Telekom und Frank Appel für die Deutsche Post DHL ihre Zusagen für das Festspielhaus bekräftigten und sogar erweiterten. Dazu gehörte die private Finanzierung des Baus und erhebliche private Beiträge zur Betriebsstiftung. Ich war bei diesen und vielen anderen Gesprächen als Vorstand der Beethoventaler-Genossenschaft dabei.
Der Bundestag hatte bereits seit längerem 39 Mio Euro für eine Betriebsstiftung zum Festspielhaus beschlossen. Die Stiftungsaufsicht den dafür notwendigen Businessplan genehmigt. Was zur Realisierung fehlte nur noch, war ein Beschluss des Stadtrates, über 20 Jahre gestreckt 500.000 Euro jährlich für die Betriebsstiftung zur Verfügung zu stellen. Diese Beschlussfassung wurde ständig vertagt, bis OB Nimptsch im Juni 2015 eine Ratsvorlage einbrachte, seitens der Stadt lediglich 50.000 Euro (!) für die Betriebsstiftung zu beschließen. Gleichzeitig wurden über 3 Mio an Planungskosten für die Beethovenhalle freigegeben.
Es ist verständlich, dass daraufhin Frank Appel am 16. Juni 2015 den Rückzug der Deutsche Post DHL mitteilte, weil „schon zum Start kein eindeutiger Schulterschluss in der Stadt zu erkennen ist“. Post und Telekom haben viel Geduld mit der Entschlusslosigkeit der Kommunalpolitik beim Festspielhaus bewiesen. Ihnen jetzt die Schuld am Scheitern des Festspielhauses zuzuschieben, ist unanständig.
Die damals Verantwortlichen in Rat und Verwaltung sollten wenigstens den Mumm haben, die Verantwortung für das Desaster zu übernehmen, das sie verursacht haben und das großen Schaden für Bonn angerichtet hat. Diese Verantwortlichen waren neben dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) vor allem Grüne und Linke, die das Festspielhaus von Anfang bedingungslos ablehnten und stattdessen die marode Beethovenhalle sanieren wollen. Die Ratsfraktionen von CDU und SPD haben sich dagegen nicht gewehrt und mit ihrer Entschlusslosigkeit ebenfalls zum Scheitern beigetragen.
Die Presse zum Buch:
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Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier
die Grünen und die von ihnen geführte Verwaltung, um die Einspurigkeit auf der Adenauerallee durchzusetzen. So wurde gegenüber Rat und Öffentlichkeit fälschlicherweise behauptet, es gebe rechtliche Vorschriften, die die Einspurigkeit der Adenauerallee erzwingen würden. Tatsächliche gibt es diesen rechtlichen Zwang nicht, sondern es geht um eine politische Entscheidung.