Den vollständigen Text des Vortrages "Bonn als Beethovenstadt: Chance und Verpflichtung" können Sie hier ausdrucken.
Unter anderem sagte Prof. Andreas Eckhardt:
"Welch ein kaum zu ermessendes Glück hat doch diese herrlich gelegene, liebens- und lebenswerte Stadt Bonn! Ist es nicht geradezu eine Gnade der Geschichte, dass eine der größten Persönlichkeiten der Kulturgeschichte - und viele sprechen vom bedeutendsten Komponisten überhaupt- in unserer Stadt geboren wurde und die persönlichkeitsprägende Zeit der Kindheit und Jugend, insgesamt 22 Jahre, hier verbracht hat! Eins ist sicher: Kein Komponist genießt weltweit eine solche vorbehaltlose, uneingeschränkte Anerkennung wie Ludwig van Beethoven. ...
Leider muss man historisch belegbar zu Protokoll geben, dass die Bonner Stadtoberen an entscheidenden Wegmarken des öfteren ein - na sagen wir - „volatiles Verhältnis" zum vielbesprochenen größten Sohn ihrer Stadt gehabt haben. Phasen der Unentschlossenheit, gar Ignoranz, wechselten mit solchen der verständnisvollen und aktiven Unterstützung ab.
So wäre ohne ein Bürgerkomitee unter Leitung des Künstlers und Mäzens Franz Liszt das weltweit erste Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz 1845 nicht zustande gekommen. 1889 wäre der Abriss des Geburtshauses von der Stadtspitze billigend in Kauf genommen worden, wenn sich nicht 12 Bonner Bürger zum privat finanzierten Kauf des Hauses in der Bonngasse entschlossen hätten.
Das versunkene Beethovenfest musste ab 1995 durch die Bürgerinitiative „Bürger für Beethoven" mit drei eigenen Veranstaltungen reanimiert werden, ehe die Stadt dankenswerterweise und nun sehr erfolgreich die bedeutende Traditionslinie wieder aufgenommen hat. ..
Beethoven ist für die Stadt ein einzigartiges Erbe, das große Chancen eröffnet, aber auch Pflichten einfordert. Lippenbekenntnisse und feierliche Sonntagsreden genügen jetzt nicht mehr angesichts des 250. Geburtstages Beethovens im Jahr 2020 und der damit verbundenen überragenden Chance für Bonn, auf der musikalischen Weltkarte in den strahlenden Mittelpunkt zu rücken. Die klassische Diskrepanz in der Politik zwischen Bekenntnissen und Taten, zwischen Gestus und Fundus, muss jetzt aufgehoben werden.
Dass sich meine Bemerkungen hauptsächlich auf die Realisierung einer neuen Konzerthalle beziehen, liegt auf der Hand. Die Vermittlung des kompositorischen Oeuvres, seiner geistigen Ansprüche und seiner gesellschaftlichen Wirkungen muss in einem professionellen , den heutigen Maßstäben entsprechenden Rahmen stattfinden können.
Dies ist - und das ist ganz nüchtern festzustellen - bei den in der bestehenden Beethovenhalle akustischen, architektonisch-ästhetischen und technisch-logistischen Gegebenheiten absolut nicht der Fall. Und an dieser für den professionellen Konzertbetrieb dysfunktionalen Anlage wird auch die nunmehr vorgesehene Investition von 8,7 Mill. Euro in 10 Jahren nichts ändern, da sie lediglich notwendige Reparaturen und Brandschutzmaßnahmen abdecken werden.
Es muss also die Frage beantwortet werden, ob - ökonomisch ausgedrückt - die Marke „Beethovenstadt Bonn" international durchgesetzt werden soll, oder ob man es selbstgenügsam beim bisherigen beschränkten Wirkungsradius belassen will. Wenn die Frage mit Ja beantwortet wird, können wir uns halbherzige, kleinmütige oder auch nur träge Entscheidungsprozesse nicht mehr leisten.
Sollten wir uns aber von der Vision 2020 und der damit verbundenen neuen Konzerthalle verabschieden, werden auch das bisherige Profil und Niveau von Bonn als Beethovenstadt in unverantwortlicher und leichtfertiger Weise aufs Spiel gesetzt, und aus der Erfahrung weiß man, dass einem Sympathieverlust meistens ein nachhaltiger Bedeutungsschwund folgt."
Vortrag von Prof. Andreas Eckhardt zum 240. Tauftag von Ludwig van Beethoven am 17. Dezember 2010 bei den BÜRGERN FÜR BEETHOVEN
Die Presse zum Buch:
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