Volltextsuche:

ASHOK-ALEXANDER SRIDHARAN

ist der neue Bonner Oberbürgermeister. Überraschend hat er die Wahl schon im ersten Wahlgang überzeugend gewonnen und Wähler weit über das Potential der CDU hinaus erreicht. Der klare Sieg ist Auftrag und Legitimation für eine mutig Zukunftsgestaltung der Stadt.


Aktuelles von Ashok-Alexander Sridharan finden Sie auf seiner homepage www.sridharan.de
 

 

 

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken.

 

Stephan Eisel

Ashok Sridharan ist neuer Bonner Oberbürgermeister

Sensationeller Wahlsieg der CDU in Bonn

Mit einem geradezu sensationellen  Sieg bereits im ersten Wahlgang wurde der CDU-Kandidat Ashok-Alexander Sridharan zum neuen Bonner Oberbürgermeister gewählt. Damit zieht erstmals seit 1995 wieder ein CDU-Kandidat in das Bonner Rathaus ein. Die Amtszeit von Ashok Sridharan beginnt am 21. Oktober 2015.

Einige Aspekte des Wahlergebnisses fallen besonders auf:

  • Ashok-Alexander Sridharan war weit über das CDU-Spektrum hinaus erfolgreich
    Ashok Sridharan erhielt bei einer um zehn      Prozent geringeren Wahlbeteiligung über 1.000 Stimmen mehr als CDU und FDP      bei der letztjährigen Kommunalwahl. Es gelang ihm, in den sog. „vorpolitischen     Raum“ einzudringen. So sah man z. B. noch nie so viele Ex-Prinzen auf      einer CDU-Wahlparty. Dieser über das Potential der ihn unterstützenden      Parteien hinausgehende Ergebnis ist ohne Zweifel auch Ergebnis eines sehr     engagierten Wahlkampfes seit Anfang des Jahres: Selten ist ein es einem      Kandidaten gelungen, so viele Wählern persönlich zu begegnen wie Ashok      Sridharan.
  • Die SPD wurden von den eigenen Wählern im Stich gelassen
    Dem SPD-Kandidaten Peter Ruhenstroth- Bauer ist      es nicht gelungen, die Wähler der SPD zu mobilisieren. Gerade in den      SPD-Hochburgen lag die Wahlbeteiligung extrem niedrig – beispielsweise im      Tannenbusch bei nur 26,1 Prozent, im Neu-Tannenbusch bei 34,3 Prozent oder      in Dransdorf bei 38 Prozent. So blieb Ruhenstroth-Bauer um fast 7.000      Stimmen hinter dem SPD-Ratsergebnis von 2014. Sicherlich spielte auch die      schwache Bilanz des SPD-Amtsinhabers eine Rolle, die eine allgemeine      Wechselstimmung sehr beförderte.
  • Die Grünen schöpfen Links-Potential nicht aus
    Das auf den ersten Blick mit 22,1 Prozent      beachtliche Ergebnis des grünen Kandidaten Tom Schmidt nimmt sich bei genauerer      Betrachtung etwas weniger imposant aus, da weder die Linkspartei noch die  Piraten eigene Kandidaten aufgestellt hatten. Ihr Potential kam man      getrost überwiegend den Grünen zuschlagen. Von den 32.700 Stimmen für      dieses linke Spektrum konnte Schmidt lediglich 21.100 Wähler erreichen. Bezogen      auf die grünen Wähler selbst (25.000) war seine Mobilisierungsquote aber      deutlich besser als die SPD.
  • Erstmals sank die Wahlbeteiligung in Bonn unter 50 Prozent
    Der historische Absturz der Bonner     Wahlbeteiligung auf nur 45,1 Prozent signalisiert nicht nur ein      überschaubares Interesse an kommunalpolitischen Fragen (an der  Ratswahl 2014 nahmen auch nur 46,8 Prozent der Wahlberechtigten teil), sondern auch eine deutliche Distanz    zur Direktwahl von Oberbürgermeistern. Fast überall in NRW lag die      Wahlbeteiligung sogar deutlich unter 40 Prozent. Bonn schneidet neben      ;Münster (44,9) zwar am besten ab, aber eben leider auf sehr niedrigem Niveau.
  • Es kam wieder einmal auf jede Stimme wieder an
    Oft denken Wähler, ihre Stimme würde keinen      Unterschied machen. Die Bonner Oberbürgermeisterwahl hat wieder einmal das      Gegenteil gezeigt: 64 Stimmen gaben den Ausschlag dafür, dass Ashok      Sridharan schon im ersten Wahlgang siegte und eine Stichwahl überflüssig wurde. 

Vor Ashok-Alexander Sridharan liegt ohne Zweifel eine sehr schwere Aufgabe, denn jeder  Oberbürgermeister ist darauf angewiesen, dass  er im Rat für seine Vorstellungen Mehrheiten findet. § 62 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen regelt klar die Kompetenzen: „Der Bür­germeister bereitet die Beschlüsse des Rates, der Bezirksvertretungen und der Ausschüsse vor. Er führt diese Be­schlüsse und Entscheidungen … unter der Kontrolle des Rates und in Verantwortung ihm ge­genüber durch. Der Bürgermeister entscheidet ferner in Angelegenheiten, die ihm vom Rat oder von den Aus­schüssen zur Entscheidung übertragen sind.“

Es ist für einen CDU-Oberbürgermeister sicherlich von Vorteil, dass die CDU im Bonner führende Kraft der Ratsmehrheit ist, die sie mit Grünen und FDP bildet. Andererseits wurde diese sehr bunte Koalition teilweise auch durch einen SPD-Oberbürgermeister als gemeinsamr Gegner zusammen gehalten. Mit der Neuwahl werden die Loyalitäten neu aufgeteilt: CDU und FDP haben Sridharan unterstützt, die Grünen haben dieses Bündnis mit einem eigenen Kandidaten herausgefordert. Zudem haben CDU und Grüne  in letzter Zeit bei wichtigen städtischen Themen unterschiedlich – man könnte auch sagen gegeneinander – abgestimmt.

Mag man sich beim Thema Haushaltskonsolidierung  noch grundsätzlich einig sein, so lauert der Spaltpilz im Konkreten: CDU und FDP wollen eine Lösung der Bonner Verkehrsprobleme und können sich in Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis den sog. Ennert-Aufstieg vorstellen, die Grünen sind dagegen. CDU und FDP wollen die Neugestaltung des Victoriakarrees als zentrale Perspektive der Innenstadtgestaltung, die Grünen unterstützen ein Bürgerbegehren dagegen. Die Grünen wollen über 50 Millionen Euro für die Beethovenhalle ausgeben, die CDU will zuerst über ein Hallenkonzept entscheiden und sieht derartige Ausgaben für eine alte Mehrzweckhalle sehr kritisch.

Dazu kommen für jeden Oberbürgermeister die üblichen Konflikte zwischen Rat und Verwaltung, die sich aus den unterschiedlichen Rollen ergeben. Doch hier liegt auch eine Chance für den neuen Oberbürgermeister Sridharan: Er kann Kommunikation und Transparenz verbessern (was gegenüber der Amtsführung seines Amtsvorgängers nicht allzu schwer ist) und den Verwaltungsvorstand in seiner Führungsaufgabe  fordern. Denn das größte Problem der Bonner Kommunalpolitik und letztlich die Bilanz des ausscheidenden Oberbürgermeisters ist, dass in den wichtigen Zukunftsfragen der Stadt in den letzten Jahren nichts entschieden wurde. Für die damit verpassten Chancen ist das Aus für das privat finanzierte Beethoven-Festspielhaus das prominenteste, aber leider nur ein Beispiel. Auch hier waren CDU und FDP dafür, die Grünen aber vehement dagegen …

RSS

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD

BESTELLUNG: KLICK AUF BILD
Dreimal "Beethoven in Bonn" von Stephan Eisel:
Ausführlich: Beethoven - Die 22 Bonner Jahre (Hardcover, 550 Seiten, bebildert, 2020) 34,90 €
Im Überblick: Beethoven in Bonn (Taschenbuch, 128 Seiten bebildert (90 Seiten plus engl. Übersetzung, 2020) 8,99 €
Aktuell: Bonn und Beethovens Neunte (Taschenbuch, 166 Seiten bebildert (106 Seiten plus. engl. Übersetzung, 2024) 12,99€

BUCHTIPP: 3. Auflage

BUCHTIPP: 3. Auflage

Die Presse zum Buch:
"
unbedingt lesenswert" + "verfasst von einem Mann mit genauem Blick in die Kulissen der Macht" + "ausgewogen" + "anschaulich" + "persönlich, direkt, ganz nah dran" + "schildert Kohls Charakter-züge" + "spannende Hinter-gründe" + "keine undifferen-zierte Schwärmerei"
Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier

Frühere Artikel

30. Okt 2025

PETER HERBOLZHEIMER WIRD MIT EINEM

besonderen Konzert am 9. November gefeiert, denn 2025 er wäre 90 Jahre alt geworden. Der großartige Bigband-Leader hat auf Initiative von Helmut Kohl über 20 Jahre das Bundesjugend-jazzorchester (BuJazzO) geleitet. So kam es auch zur Freundschaft von Peter Herbolzheimer mit Stephan Eisel, der im Auftrag von Kohl das BuJazzO seit 1987 begleitete. Lesen Sie mehr…
30. Okt 2025

WEIL DAS "C" FÜR CDU UND CSU

nicht nur in Sonntagsreden gelten darf, hat sich eine Gruppe von Mitgliedern in der Plattform COMPASS MITTE zusammengefunden. Stephan Eisel hat sich angeschlossen, weil er für eine CDU steht, die soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Vernunft und menschliche Verantwortung vereint. Lesen Sie mehr…
11. Okt 2025

NACH IHRER WAHLNIEDERLAGE SOLLTEN SICH

die Bonner Grünen in der Opposition erneuern. Sie haben in den letzten Jahren als Teil der Ratsmehrheit die Kommunalpolitik in der Bundesstadt wesentlich geprägt und sind dabei immer mehr zu kompromisslosen Vorstellungen abgedriftet, die die Stadtgesellschaft vor allem in den letzten fünf polarisiert haben als sie auch die Oberbürgermeisterin gestellt haben. Der Partei und der Stadt würde eine Umkehr guttun. Lesen Sie mehr…
11. Okt 2025

DER NEUE BONNER OB GUIDO DEUS STEHT

als Verwaltungschef vor schwierigen Herausforderungen: Die Stadtverwaltung muss das Pro und Contra ihrer Vorschläge transparent zu machen, und diesen Vorschlägen nicht Wunschdenken, sondern die Realität in der Stadt zugrunde legen. Dafür  Adenauerallee und der Beethovenhalle zwei typische Beispiele. Lesen Sie mehr…
29. Sep 2025

DIE KLARE WAHL VON GUIDO DEUS

von der CDU zum neuen Bonner Oberbürgermeister war in erheblichem Maß eine Abwahl der bisherigen Amtsinhaberin Katja Dörner von den Grünen. Mit ihrer monothematischen und kompromisslosen Politik gepaart mit der Anmutung moralischer Überlegenheit verlor sie in fünf Jahren zehn Prozent der Stimmen und Guide Deus siegte mit dem Rekordergebnis von 54 Prozent. Lesen Sie mehr…
26. Sep 2025

VERSÄUMNISSE VON STADTDIREKTOR FUCHS

als Wahlleiter bei der Bonner OB-Wahl 2020 wurden wurden vom NRW-Innenministerium bestätigt. In einer Antwort an den Bonner Ex-MdB Eisel, der eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht hatte heisst es, dass „die Stadt Bonn ihrer Pflicht – zeitgerechte Übersendung von Briefwahlunterlagen – nicht ausreichendem Maße nachgekommen" sei. Jetzt wiederholt sich das gleiche Chaos 2025.
Lesen Sie mehr…
26. Sep 2025

DAS DESASTER UM DIE BEETHOVENHALLE

wollen besonders die Bonner Grünen vergessen machen. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass es zu einem Millionengrab von 221 Mio € für die "denkmalgerechte Sanierung" der Mehrzweckhalle kam. Wer aber Fehler  verdrängt, kann aus ihnen nicht lernen. Lesen Sie mehr…
25. Sep 2025

DER BLICK AUF DEN KERN

christdemokratischer Politik ist wesentlich spannender als die oft gestellt Frage, was konsersativ sei - denn die CDU ist keine konservative Partei. Sie muss allerdings selbst ihre Idendität als christdemokratische Union stärker verdeutlichen. Lesen Sie mehr…
15. Sep 2025

DIE BONNER KOMMUNALWAHLEN AM

14. September 2025 haben ein klares Ergebnis: Die von den Grünen geführte Ratskoalition hat keine Mehrheit mehr, die CDU ist klar stärkste Fraktion und in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters startet Guido Deus (CDU) mit 39 Prozent aus der Pole-Position und gegen die im 1. Wahlgang geschlagene Amtsinhaberin Dörner (Grüne) mit 33 Prozent. Lesen Sie mehr…
09. Sep 2025

ALS DAS BEETHOVEN-FESTSPIELHAUS

vor zehn Jahren gescheitert ist, war das die größte Fehlentscheidung der Bonner Kommunalpolitik in den letzten Jahrzehnten. Die Zögerlichkeit von Rat und Verwaltung verhinderten ein Jahrhundertprojekt, von dem die Beethovenstadt eigentlich nur träumen konnte: Am Rhein wäre ein Konzertsaal von Weltrang entstanden – im Bau völlig privat finanziert, im Betrieb weitgehend vom Bund getragen und von einer breiten bürgerschaftlichen Bewegung unterstützt.  Lesen Sie mehr…
01. Sep 2025

BEI DER KOMMUNALWAHL AM 14. SEPTEMBER

stehen die Wähler in Bonn vor der Frage, ob sie ein grünes WEITER SO wollen oder den von der CDU vorgeschlagenen NEUSTART. Vor allem mit einer ideologischen Verkehrspolitik haben haben die Grünen die Stadtgesellschaft in bisher nicht gekanntem Ausmaß gespalten. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

ZUR KOMMUNALWAHL AM 14. SEPTEMBER

ist die Frage zu stellen, was die von den Grünen seit 2020 geführte Ratsmehrheit und die grüne Verwaltungsspitze für Bonn gebracht haben. Ins Auge fallen dabei die  mono-thematische Fixierung auf Fahrradfahrer, die drmatische Zunahme der Verschuldung der Stadt und eine bisher nicht gekannte Polarisierung der Stadtgesellschaft. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

SEIT 2020 HABEN DIE GRÜNEN IN BONN

in Rat und Verwaltung das Sagen. Vieles aus diesen fünf Jahren ist in Vergessenheit geraten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit rufen einige Schlaglichter in Erinnerung, was die grüne Mehrheit in der Verkehrspolitik, bei der Bürgerbeteiligung, der Verschuldung oder der Beethovenhalle bedeutet hat. Lesen Sie mehr…
14. Aug 2025

OBERBÜRGERMEISTERKANDIDAT GUIDO DEUS

will einen Neustart für Bonn und hat dazu unter anderem einen 12-Punkte-Plan vorgelegt, der seine dringlichsten Vorhaben beschreibt. Unter anderem geht es dem Landtagsabgeordneten darum, die Einseitigkeit der grünen Verkehrspolitik zu überwinden, den städtischen Haushalt zu konsolidieren und die Verwaltung stärker zum Dienstleister für Bürger zu entwicklen. Lesen Sie mehr…
14. Mrz 2025

MEINE GEDANKENANSTÖSSE ZU AKTUELLEN

Themen sollen zum Innehalten einladen, wo ein medialer Hype oft zu Kurzschlüssen verführt. Demokratie braucht ebenso Zeit zum Austausch der Argumente wie Klarheit der Positionen. Hier finden Sie einige Kommentare vom Februar/März 2025. Lesen Sie mehr…