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GLATTE FALSCHMELDUNGEN VERBREITET

die Stadt über das Internetverfahren "Bonn packts an". Wider besseres Wissen wird behauptet, 12.700 "Bonner" hätten teilge-nommen. Tatsächlich haben 10 % der Teilnehmer von sich aus erklärt, nicht aus Bonn zu kommen. Ausserdem verbergen sich hinter den erfassten 12.700 e-mail-Adressen deutlich weniger Personen, da man sich mit unterschied-lichen e-mail-Adressen mehrfach anmelden konnte.
GLATTE FALSCHMELDUNGEN VERBREITET

Plumpe Desinformation ist auch die per städtischer Pressemitteilung verbreitete Behauptung des behauftragten Firma Zebralog, "dass bei ähnlichen Verfahren gemessen an der Einwohnerzahl europaweit noch nie eine so hohe Beteiligung gemsssen wurd" (Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 17.2.2011).

Insgesamt dürften sich nicht mehr als 3 Prozent der wahlberechtigten Bonner an der Aktion beteiligt haben. Dies entspricht der schlechten Beteiligungsquote in anderen Städten (z. B. Solingen 2,8 Prozent, Gütersloh 2,1 Prozent). Bei der letzten Kommunalwahl in Bonn lag die Wahlbeteiligung bei 56 Prozent.

Diese Berechnung ergibt sich aus den Angaben der Stadtverwaltung vom 2. Februar 2011. Danach haben 15 Prozent der Nutzer die erbetenen freiwilligen Angaben zur Person verweigert. Es ist davon auszugehen, dass sich hier ein erheblicher Anteil von Mehrfachnutzern und Ortsfremden verbirgt. Von denen, die freiwillige Angaben zum Wohnsitz machten, erklärten allein 10 Prozent von sich aus, nicht in Bonn zu wohnen. Eine gewisse Dunkelziffer ergibt sich aus der Anonymität des Verfahrens, denn über 90 Prozent der Teilnehmer benutzen nicht ihre tatsächlichen Namen.

Außerdem hat ein unbekannter Anteil von unter 16-jährigen teilgenommen, die auch bei der Kommunalwahl nicht wahlberechtigt wären. Im Internet wurden in zahlreich e-Mail-Aktionen, Facebook-Appellen und über zwanzig Homepages ausdrücklich auch Nicht-Bonner aufgefordert, sich an der Abstimmung zu beteiligen.

Es ist unverantwortlich und bedauerlich wie hier wider besseres Wissen in offiziellen städtischen Mitteilungen Zahlen verfälscht werden, nur um die Schwächen des ganzen Verfahrens zu vertuschen. Seriös wäre anstatt dieser irreführenden Selbstbeweihräucherung eine unabhängige Evaluierung des Verfahrens.

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