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PERSÖNLICH BIN ICH KURT MASUR

zum ersten Mal 1990 begegnet: er tauchte ohne Voranmeldung im Kanzleramt auf und wollte dringend Helmut Kohl sprechen. Ich war damals bei ungewöhnlichen Begegnung dabei. Unter anderem ging des um Leipziger Mendelssohn-Denkmal.

"Im Zusammenhang mit der Deutschen Einheit ist mir unvergessen, dass im Sommer 1990 eines Tages – ohne Vorankündigung – drei Leipziger Musiker an der Eingangswache des Kanzleramtes den Kanzler zu sprechen wollten: der Dirigent des Gewandhausorchesters Kurt Masur, der Trompeter Ludwig Güttler und der Komponist und Opernintendant Udo Zimmermann. Die Grenzschützer an der Eingangspforte des Kanzleramts informierten mich als stv. Leiter des Kanzlerbüros telefonisch über die ungewöhnlichen Besucher und ich holte sie am eingang ab.

Kohl war zufällig da und empfing die drei sofort. Es ging um die Frage wie man die Abwanderungen von Musikern aus der DDR in den Westen und den damit verbundenen Kahlschlag bei ostdeutschen Orchestern verhindern könne. In der Folge wurde dann auf Initiative Kohls ein Sonderprogramm für Orchestermusiker in der DDR aufgelegt.

In diesem Zusammenhang erzählte Kurt Masur von seiner Initiative zur Wiederrichtung des Denkmals von Mendelssohn-Bartholdy vor dem Leipziger Gewandhaus. Dieses Denkmal für den früheren Gewandhauschef war 1892 errichtet worden. Die NSDAP hatte vehement seine Beseitigung gefordert, weil Mendelssohn-Bartholdy Jude war. Aber der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler widersetzte diesem Ansinnen. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass Nationalsozialisten seine Urlaubsabwesenheit nutzten und das Denkmal in der Nacht zum 10. November 1936 zerstörten. Für Goerdeler war das mit ein Grund für seinen wenig später erfolgten Rücktritt. Am 2. Februar 1945 wurde er von den Nazis hingerichtet, da er für den Fall eines Erfolgs des Attentats vom 20. Juli 1944 als Reichskanzler vorgesehen war.

Die SED hatte nach 1945 kein Interesse an der Wiedererrichtung des Mendelssohn-Denkmals gezeigt. Erst mit der Wiedervereinigung bot sich dazu die Chance. Kurt Masur brachte eine Spendeninitiative auf den Weg, die Helmut Kohl damals sofort unterstützte. Tatsächlich wieder aufgestellt wurde eine Replik der Mendelssohn-Statue in Leipzig (an derer Stelle) erst 2008."

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Die Presse zum Buch:
"
unbedingt lesenswert" + "verfasst von einem Mann mit genauem Blick in die Kulissen der Macht" + "ausgewogen" + "anschaulich" + "persönlich, direkt, ganz nah dran" + "schildert Kohls Charakter-züge" + "spannende Hinter-gründe" + "keine undifferen-zierte Schwärmerei"
Ausführliche Pressestimmen zum Buch finden Sie hier

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